Dank meines Forscherkollegen Christoph Salge (dem der nachfolgende Ruhm hauptsächlich zuzurechnen ist), kann ich stolz wie Oskar verkünden, dass das Paper zu Rise of Atlantis, was wir im August 2008 veröffentlicht haben, mitlerweile von anderen Wissenschaftlern zitiert wurde:
Passend zum Wochenende noch etwas dänische Popkultur: Kim Larsen ist wohl einer der bekanntesten Künstler innerhalb Dänemarks. Durch seine teils sozialkritische Lieder ist er dort auch als „der dänische Bob Dylan” bekannt.
In meinem Dänischkurs hat es sich jetzt eingebürgert zu Beginn der Stunde zusammen ein Stück von Herrn Larsen zu singen. Den Song, nebst dem Video von 1973, habe ich gerade auf U-Tube gefunden.
Jeder kennt irgend jemanden, oder zumindest irgendeinen lustigen Fall aus dem Internet, der schon einmal Stress mit der Gebührengeinzugszentrale, kurz GEZ, hatte. Bisher hatte ich, da ich eigentlich großer Fan des öffentl. rechtlichen Programms (den privaten Schund mag ich mir erst recht nicht ansehen) und daher brav bei der GEZ angemeldet bin, damit keine Probleme – bis jetzt.
Heute bekam ich an die Adresse meiner Eltern (!) die Antwort auf meine Kündigung. Zitat:
Sehr geehrter Herr Mahlmann,
Sie möchten das Fernsehgerät abmelden, ohne einen Abmeldegrund anzugeben. Eine Abmeldung ohne Begründung lässt der Gesetzgeber jedoch nicht zu.
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir daher die Abmeldung nicht durchgeführt haben.
Weitere Informationen über die Rundfunkgebührenpflicht entnehmen Sie bitte der Anlage.
Leider habe ich die Anlage nicht vorliegen, daher habe ich mich online schlau gemacht. Laut dem Rundfunkgebührenstaatsvertrag (RGebStV) darf die GEZ mich komplett ausfragen, warum ich mich abmelden möchte (die Beweislast liegt auf meiner Seite), und außerdem auch noch schön erheben wann, mit wem, wo und was für Geräte ich bisher angemeldet habe. Sollten die das nicht selber wissen?
Aber es kommt noch besser, die GEZ darf auch meine Nachbarn fragen, ob ich nicht doch noch Fernsehgeräte o.Ä. habe:
Die zuständige Landesrundfunkanstalt kann vom Rundfunkteilnehmer oder von Personen, bei denen tatsächliche Anhaltspunkte vorliegen, dass sie ein Rundfunkempfangsgerät zum Empfang bereithalten und dies nicht oder nicht umfassend nach § 3 Absatz 1 und 2 angezeigt haben, Auskunft über diejenigen Tatsachen verlangen, die Grund, Höhe und Zeitraum ihrer Gebührenpflicht betreffen. Die Auskunft kann auch von Personen verlangt werden, die mit den in Satz 1 genannten Personen in häuslicher Gemeinschaft leben
Diese Stasi-Geschichten sind nicht nur keine Märchen, sie sind auch politisch legitimiert. Umso mehr ärgere ich mich jetzt über den Verein. Also werde ich wohl meiner bürgerlichen Pflicht gegenüber unserer Staatsmacht dem Verwaltungsapparat nachkommen, und brav schriftlich nachweisen, dass ich auch wirklich das Land verlasse. 👿
In diesem Blog soll es auch um Spiele gehen – schließlich werde ich mich die nächsten drei Jahre intensiv mit Spielen und deren Konzepten beschäftigen. Interessant dabei ist, dass die meisten Spielideen schon sehr alt sind, aber immer wieder in unveränderter Form aber mit anderen Techniken auftauchen. Computerspiele sind da sicherlich ein Beispiel, doch dazu in Zukunft mehr. Auch in der „realen” Spielwelt gibt es Konzepte, die sich immer wieder wiederholen.
Paintball ist z.B. eine Variante des alten „Räuber und Gendarm” oder „Cowboy und Indianer”. Nur das in der modernen Version Menschen mit Farbkugeln aus funktionstüchtigen Waffen, statt mit Platzpatronen und Holzpfeilen, aufeinander schießen, und man eine Schutzausrüstung braucht. Das Szenario ändert sich, das Prinzip ist dasselbe.
Einen anderen Evergreen habe ich gestern zum ersten Mal selbst ausprobieren dürfen: Schnitzeljagd! Man erinnert sich evtl. noch an Kindergeburtstage, an denen die anwesende Meute in zwei Gruppe eingeteilt und in den Wald geschickt wurde. Die erste Gruppe, mit einem Zeitvorsprung von vielleicht 10 Minuten (je nach Größe des Waldstückes oder Stadtteils), hatte die Aufgabe Spuren mit Sägemehl oder Papierschnitzeln zu legen, so dass die zweite Gruppe der Ersten folgen konnte. Holten sie die Anderen ein, hatten sie gewonnen und es gab Schokolade o.Ä. , die sonst an die Anderen ging – allerdings um die Kinderschar bei Laune zu halten gab es sowieso etwas für alle 😉
Es gab eine zweite Variante Nummer, bei der Eltern, Geschwister und sonstige engagierte Helfer eine Strecke ausarbeiten, bei der die Kinder einer Kette von Hinweisen folgen müssen, an deren Ende ein Schatz wartet (meist ebenfalls in Form von Schokolade). Die Hinweise reichten von einfachen Pfeilen aus Kreide auf dem Boden bis hin zu scheinbar versteckten Zetteln mit Rätseln an öffentlichen Orten (z.B. Telefonzellen oder Parkbänke). Um den Standort des nächsten Hinweises herauszufinden musste das Rätsel gelöst werden.
Dieses Prinzip erlebt nun gerade wieder eine Neuauflage in Form des sog. Geocaching. Statt mit Kreide ziehen die Spieler mit einem GPS Gerät los um bestimmte Koordinaten zu finden, an denen sich entweder ein Hinweis auf neue Koordinaten oder ein symbolischer Schatz (mittlerweile keine Schokolade mehr) versteckt sind. Dieser Schatz wurde zuvor von einem anderen Spieler versteckt. Platzierer und Sucher müssen sich aber nicht zwangsweise persönlich oder überhaupt kennen, denn kommuniziert wird dabei über verschiedene Webseiten. Dort sind die Koordinaten der Schätze, im Jargon Caches (dt. etwa geheimes Lager) genannt, in einer globalen Datenbank hinterlegt. Wer einen Schatz gefunden hat nimmt etwas heraus, legt etwas für den nächsten Finder hinein und/oder trägt sich in einem im Cache befindlichen Notizbuch ein. Getreu dem Motto „Ich war hier!”. Dann wird der Cache wieder an Ort und Stelle verstaut.
Wer mag kann auch noch online vermerken, dass er den Cache gefunden hat. Klingt zunächst ziemlich sinnlos, macht aber einen Heidenspaß!
Achtung! Wenn Du Geocacher bist und diesen Cache noch machen möchtest: im nachfolgenden Text sind ein paar Spoiler.
Ich kenne zwar einige Kollegen und Freunde, die diesem Hobby schon seit einiger Zeit nachgehen, doch gestern bin ich zusammen mit einer Gruppe von Freunden, die schon etwas Erfahrung im „Cachen” hatten, zum ersten Mal selbst ausgezogen. Es ging es in einen Wald etwas außerhalb von Braunschweig. Manche Caches sind explizit nur nachts aufzufinden, daher starteten wir erst gegen 23 Uhr. Bewaffnet mit Taschenlampen ging es am Startpunkt, definiert durch Koordinaten geladen von der Webseite geocaching.com, direkt in den Wald. Der Ersteller des Caches hatte sich zusätzlich eine Geschichte dazu ausgedacht, die von einem Massenmörder erzählte, der sich vor Jahrzehnten mal in dem Wald herum getrieben haben soll. Die Hinweise sollten also seine Spur darstellen.
Das Beweisfoto für meinen ersten Nachtcache
Etwas schwieriger als gedacht gestaltete sich die Suche nach dem Start der Spur. Doch zufälligerweise kamen gerade zwei junge Männer aus dem Wald, die genau aus demselben Grund hier waren und uns die Richtung wiesen. Unter normalen Umständen wären mir zwei Männer, die mit Taschenlampen aus einem Wald kommen, doch ziemlich suspekt. So aber erschien mir „N’Abend, seid ihr aus demselben Grund wie wir hier? Jo!” aber völlig normal.
Und tatsächlich, nach etwas Suchen fanden wir einige rot bemalte Bäume, und – viel wichtiger – einige lichtreflektierende Klebepunkte. Etwa alle 20-30 Meter war so ein Punkt, der sich nur mit einer Taschenlampe aufspüren ließ. Etwa 500 Meter und zwei Wegkreuzungen weiter: die erste Zwischenstation, signalisiert durch drei Reflektoren, hier muss etwas sein!
Etwas im Laub gewühlt und eine Brotdose aufgespürt. Die Dose – Igitt! – enthält ein Auge. Ok, nur Eines aus Gummi, doch im dunklen Wald, der nur von ein paar Taschenlampe erhellt wird, entfaltet das durchaus seine Wirkung.
War das schon alles? Enttäuschte Gesichter. Nach näherer Betrachtung stellt sich aber heraus, dass sich im Augapfel noch weitere Koordinaten befinden. Von dort geht eine neue Reihe von Reflektoren in den Wald. Zwei weitere Zwischenstationen mit ähnlich makaberen Hinweisen (die Axt als Mordwaffe!) führen uns immer tiefer in den Wald, wo wir schließlich den Hauptschatz finden. Gut versteckt unter einem Stoß Holz und halb eingegraben. Juchu endlich! Es ist immerhin kurz nach 1 Uhr morgens und ziemlich klamm im Wald. Zum Glück ist der Boden trocken und Tiere sind weit und breit nicht zu sehen. Nur eine Eule schreit ab und zu. Das ist allerdings dem Umstand zu verdanken, dass wenn fünf Leute durchs Unterholz klettern, und seien sie noch so vorsichtig, sie einen Höllenlärm machen. Das nimmt dem nächtlichen Wald auch ein bisschen den Grusel.
Problem war jetzt allerdings: wir stehen mitten Wald, kein Weg und keine Straße sind zu sehen. Natürlich könnte man auch einfach in eine beliebige Richtung laufen und stünde nach max. 1km wieder auf einer geteerten Straße in der deutschen Zivilisation, doch dieser Gedanke verdirbt das Abenteuer. Zum Glück jedoch ist im Deckel der Schatzkiste ein Bonus versteckt: die Koordinaten eines Hinweises der einen zurück zum Eingang des Waldes weist.
Einige Stationen später stehen wir wieder am Auto, müde (es ist 2 Uhr durch) aber doch glücklich, und fahren gen Heimat. Eigentlich haben wir nichts gemacht als uns nachts durchs Unterholz zu wühlen und unsere Namen in einem kleinen Notizbuch verewigt – und das nicht im australischen Busch oder auf der Zugspitze sondern in einem Laubwald mitten in Niedersachsen, wo man tagsüber bestimmt einige Spaziergänger mit Hund antreffen würde.
Trotzdem stellt sich das Glücksgefühl ein einen Schatz gefunden zu haben. Vielleicht wäre der Gedanke an das Abenteuer noch intensiver wenn man die Strecke nur zu zweit oder alleine und mit weniger lichtstarken Taschenlampe abläuft – wir sind schließlich auf den Spuren eines Massenmörders gewandelt – doch auch so bliebt die Erinnerung an einen netten Abend. 🙂
Ich habe jedenfalls mal die Verteilung von Caches in Kopenhagen auf Google Maps überprüft – ich glaube, ich kaufe mir auch so einen Empfänger. So sieht das wohl aus, wenn digital natives die Natur wieder entdecken 😉 Danke für den netten Abend an alle Beteiligten und eine Entschuldigung an alle Füchse deren Nachtruhe wir gestört haben!
Da fährt man extra pünktlich von der Arbeit nach hause, wartet ab dem verabredeten Zeitpunkt 1 1/2 Stunden und dann kommt keiner. Da hätte ich auch gleich den restlichen Abend besser verbringen können.
Seit einigen Tagen kursiert ein Video im Netz: Karen, eine blonde junge Frau aus Dänemark sucht den Vater ihres Kindes (das sie quasi als Beweis in den Armen hält), was das Ergebnis eines On-Night Stands ist. Der Vater, sei Ausländer und nur zu Besuch in Dänemark gewesen. Er möge sich doch bitte bei ihr melden.
Das rührende Video wurde in wenigen Tagen unzählige Male auf Youtube angesehen und bekam ebenso viele rührende Kommentare – bis sich allerdings herausstellte, dass der Film ein Werbevideo der dänischen Tourismuszentrale war, die damit für die „Visit Denmark“ Kampagne werben wollte.
Dieser etwas mißglückte Versuch des viralen Marketings wurde nach Bekanntwerden auch umgehend seitens der Behörde wieder von der Plattform Youtube gelöscht, jedoch zu spät: es wurden bereits unzählige Antworten und Parodien dazu hoch geladen, in denen sich auch die vermeintlichen Vätern outeten.
Eine etwas ausführlichere Beschreibung der Geschichte findet sich im Onlineportals des Sterns, und zwar hier.
Die dänische Sprache hat ähnlich der deutschen Umlaute drei Sonderzeichen. Zum Glück eines deutschen Muttersprachlers sind alle drei Buchstaben auf deutsche Laute abbildbar. Alle drei Buchstaben existieren in einer Klein- und Großschreibweise:
Ø, ø gesprochen wie das deutsche ‚Ö‘.
Æ, æ gesprochen wie das deutsche ‚e‘ in See (das dänische ‚e‘ wird eher wie kurz wie in „Sonne“ gesprochen.
Å, å wird etwas offener als das deutsche ‚o‘ gesprochen
Anders als die deutschen Umlaute werden diese Zeichen jedoch hinten an das Alphabet gehängt, d.h. wer in einem Wörterbuch nach ‚Ø‘ sucht, blättert zum ‚Z‘ nicht zum ‚O‘.
Heute war die erste Stunde meines Sprachkurses, und mein erster dänischer Satz war:
Hej! Hvad hedder Du?
was ausgesprochen in etwa wie Stefan Raabs „WaddehaddeDuddeda?“ klingt, ist in Wirklichkeit die dänische Frage: „Wie heißt Du?“
(… und könnte man Deutschen lautmalerisch wohl als „Wad hedda Du?“ beschreiben).
Der Kurs war zu meiner Überraschung mit 17 Leuten gut gefüllt. Fast auschliesslich mit Leuten, die einfach nur mal Dänisch für den Urlaub oder aus Langeweile lernen möchten, doch sogar ein Teilnehmer ist in einer ähnlichen Situation wie ich, und möchte ebenfalls eine Promotion in Dänemark beginnen. Mal sehen, wie das Niveau und Tempo des Kurses sein wird. Ich muss ja gestehen, dass ich nicht ganz Vorurteilsfrei gegenüber dem Thema Berufs-/Volkshochschule bin, doch die erste Stunde war unterhaltsam, und in acht Wochen glaube ich eh nicht mehr als genug Wortschatz zu lernen, als das es für eine Konversation beim Bäcker reicht.
Der erste Eindruck der dänischen Sprache ist: viele Wortbedeutungen lassen sich aus dem Deutschen ableiten, die Wörter werden aber garantiert nicht so ausgesprochen wie man sich das denken würde – Hauptsache scheint zu sein, das man schnell und weich spricht! So hat man keine andere Chance als Doppelkonsonanten weich zu machen, Vokale etwas zu verdrehen und Wortendungen zu verschlucken. Aber da die Dänen sowieso überglücklich zu sein scheinen, wenn sich mal jemand außerhalb Dänemarks für ihre Sprache interessiert, macht das auch erstmal nichts, dass weiche Silben (und das sind eigentlich fast alle) schön preussisch deutsch hart klingen.
Zum Schluss noch etwas Konversation als Hausaufgabe:
Hej! Jeg hedder Tobias. Og hvad hedder Du?
Jeg bor i Braunschweig! Hvod bor Du?
Nach einer Woche hat auch mein Vermieter die Kündigung der Wohnung bestätigt, und möchte gerne nächste Woche vorbeikommen; quasi als „Voruntersuchung“ was an der Wohnung alles renoviert werden muss. Leider liegt der vorgeschlagene Termin genau in meiner Mittagspause – was wohl etwas knapp wird: innerhalb einer halben Stunde von Wolfsburg hierher zu fahren und wieder zurück. Ich glaube, ich muss da mal anrufen …
Außerdem: ich muss hier das Chaos beseitigen, ich habe schon angefangen etwas auszumisten 🙂
Falls also jemand eine eine 35m² 2-Zimmer Wohnung im Norden Braunschweigs sucht, kann er sich gerne an mich wenden. Ich vermittle gerne weiter an die Nibelungen. Die Wohnung wird bestimmt demnächst auch online ausgeschrieben, wenn es soweit ist verlinke ich sie hier.