Spaß mit bahn.de

Je mehr man nicht mehr in Deutschland lebt, desto nerviger erscheinen einem manche Dinge.

Ich habe mir auf bahn.de eine Fahrkarte von Kopenhagen nach Hannover und zurück sowie eine Bahncard 25 gekauft. Da ich sicherlich noch das ein oder andere Mal diese Strecke fahren werde lohnt sich das mittlerweile. Für beide Bestellungen (wieso muss ich überhaupt zwei Bestellungen aufgeben? Jeder popelige Onlineshop  einen virtuellen Warenkorb) habe ich eine vom Hauptwohnsitz abweichende Lieferadresse angegeben. Das Ticket kam auch nach Kopenhagen, die BahnCard hat man mir nach Hannover geschickt. Irgendwie schizophren, oder?

Auf meine Anfrage, ob und was man sich dabei denke, und wie ich jetzt das Ticket ohne die BahnCard nutzen soll, bekam ich die Auskunft, dass der BahnCard Service die Karten grundsätzlich nur an den Hauptwohnsitz verschickt. Ja schönen Dank, das habe ich auch gemerkt. Zum Glück hatte ich mir eine vorläufige BahnCard selbst ausgedruckt.

Meine Antwort darauf sah übrigens wie folgt aus:

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihre Auskunft. Zwei Punkte möchte ich dazu anmerken:

  • a) ich frage mich, wozu man dann die Möglichkeit hat eine Lieferadresse anzugeben
  • b) ist diese Beschränkung doch total bescheuert! Wie sollte ich jetzt mein Ticket nutzen, wenn ich mir nicht die vorläufige Karte ausgedruckt hätte?

vielleicht möchten Sie dies ja an den BahnCard Service als Kundenfeedback weiterleiten.

Mit freundlichen Grüßen

Tobias Mahlmann

Mal sehen ob da noch was kommt. 😀

“Unser Star für Oslo” bei iFAIL

„Fail“ is the name of a popular Internet meme where users superimpose a caption, often the word „fail“ or „epic fail,“ onto photos or short videos depicting unsuccessful events or people falling short of expectations

Manchmal stößt man auch im Internet auf Landesgrenzen und fühlt sich in die digitale Steinzeit zurückversetzt. Doch von vorne!

Wer es nicht mitbekommen hat: in den letzten sechs Wochen haben die ARD und Pro7 zusammen mit Stefan Raab in einem Casting den bzw. die Künstler(in) gesucht, den Deutschland beim nächsten Grandprix d’Eurovision ins Rennen schicken wird. Wir erinnern uns: nachdem der letzte Sieg (“ein bisschen Frieden”) für Deutschland schon ein bisschen zurück liegt, waren die letzten deutschen bemerkbaren Aktivitäten Comedy (Stefan Raab mit: “Waddahaddeuudeda?”) oder blasse Konserven (Wie hießen die noch? “Hell’s Angels”?). Ich habe die Shows (Unser Star für Oslo – kurz: USFO) zwar nicht verfolgt, aber gestern Abend war das Finale in dem zwischen den Finalistinnen ausgewählt wurde. Das weiß ich allerdings nur weil ich heute Morgen im Onlineangebot der ARD gestöbert habe. Es wird zwar oft auf der GEZ-Gebühren-Verwendung für das Onlineanggebot herum gehackt, aber für mich ist das ideal. So konnte ich mir nicht nur die Aufzeichnung beim Frühstück ansehen, sondern auch noch die etwas zäheren Passagen vorspulen. Wer es vergessen hat: ich wohne in Dänemark. Ich hätte mir das ganze Spektakel als Däne (sofern mich das interessiert) auch in voller Länge reinziehen können ohne einen Cent an die deutsche GEZ zu zahlen. Mir persönlich ziemlich egal, die Anzahl der “Schwarzseher” im Ausland dürfte sich aufgrund der geringen Verbreitung der deutschen Sprache nicht allzu hoch sein – vermutlich denkt man sich das auch bei der ARD.

Allerdings: die deutschen öffentlich-rechtlichen Programme werden auch in das dänische Kabelnetz eingespeist und natürlich gibt es in Dänemark auch ein Äquivalent zu den GEZ-Gebühren (die auch “Multimedia Geräte” einschließt). Vermutlich findet da dann irgendein “Länderfinanzausgleich” statt. Ok, nehmen wir aber an ich wäre Amerikaner und würde die Sendung im Internet schauen (warum auch immer): wäre das dann immer noch möglich?

Gewonnen hat ein Mädel von zarten 18 Jahren aus meiner Heimatstadt Hannover. Ich weiß nicht ob mich der Nationalpatriotismus zu der Einschätzung getrieben hat, aber jedenfalls finde ich den Siegertitel (ein netter Popsong) recht eingängig und die Künstlerin erfrischend glaubwürdig. Überhaupt war das Finale für eine Casting Show nett anzusehen. Die Mädchen besaßen Talent und es wurde angemessen mit den Kandidatinnen umgegangen. Für die Zielgruppe – zu der ich mich auch noch gerade so zähle 😉 – genau richtig. Wer wie ich schon einmal aus Versehen beim “Popekel” bei der Konkurrenz eingeschaltet hat, wird wissen wovon ich spreche.

Jedenfalls habe ich dann versucht den Song bei “eiTjunes” zu kaufen: “Dieser Titel ist im dänischen iTunes Store derzeit nicht verfügbar”. Was ein Scheiß! Wieso das? Die Sprache des Shops einfach auf Deutsch umgestellt und noch einmal probiert: “Dieser iTunes Account ist für den deutschen iTunes Store nicht zugelassen. Deutsche Rechnungsadresse benötigt”. Das Ende vom Lied: ich konnte den Titel nur kaufen indem ich ein neues Konto eröffnet habe, und meine deutsche Adresse und Kontonummer angegeben habe. Umständlicher geht es nicht.

Wenn Konzerne ihre Markmacht ausnutzen (iTunes ist leider mit Abstand der umfangreichste Musikshop im Netz) oder wilde Vermarktungsrechte alles Mögliche behindern, dann fühlt man sich wirklich ins 20. Jahrhundert zurück versetzt. Wundert mich, dass ich mit keinem Fräulein vom Amt reden muss um eine Webseite aufzurufen.

Nachtrag: einer der Komponisten des Gewinnersongs ist ein Däne 😀

Kommentar: Netzsperren

Was für einen Unfug stellt die deutsche Regierung denn da schon wieder an? Erst versucht die große Koalition im letzten Jahr diesen (in meinen Augen) blödsinnigen Vorschlag von „Zensursula“ von der Leyen vom Netzsperrengesetzt durchzupeitschen, dann stellt sich unser Bundeshorst quer, schmollt und will das Gesetzt nicht unterzeichnen. Dann kommt die Biene-Maja Koalition auf die (durchaus plausible) Idee, dass das diese Stoppschilder ziemlicher Humbug sind (darüber wurde auf Spiegel. de oder heise.de ja genug berichtet), und einigt sich darauf dass „das mit dem BKA doch irgendwie nicht passieren soll“, man das Gesetzt aussetzen und stattdessen „Löschen statt Sperren“ will.

Tja – und was macht der Bundeshorst nun auf einmal? Alle Bedenken sind verflogen und das Gesetz wird unterzeichnet, die Sperrlistenregelung soll in Kraft treten. Blöd nur für unsere Bundesregierung. Was tun wenn’s brennt? Richtig Frau Leutheusser-Schnarrenberger: man schießt einfach den nächsten Gesetzentwurfschnellschuss nach – mal sehen, was diesmal dabei herauskommt.

Und bei dem Chaos und Planlosigkeit wundern sich manche Politiker über Politikverdrossenheit beim Wählervolk …

Ausgesperrt

Nachdem mich schon vorhin Susann & Jonas von N-Joy zu dieser schon etwas älteren Geschichte befragt haben, möchte ich Euch diese kleine Anekdote nicht vorenthalten:

Im Hochsommer 2006 habe ich mich aus meiner Wohnung in Braunschweig ausgesperrt: Schlüssel mitgenommen, Tür zugezogen und zugeschlossen gemerkt das der Zweitschlüssel von innen steckt. Zum Glück sind diese einfachen Holztüren aus den 50ern sehr einfach aufzubrechen, nur den Schnapper mit einer Kreditkarte/Blumendraht überwinden – denkste. Nachdem ich es eine halbe Stunde erfolglos allein probiert habe, habe ich der Tatsache ins Auge gesehen einen Schlüsseldienst rufen und Geld lassen zu müssen.

Nur welchen Dienst nehmen und woher die Nummer bekommen? Man hört ja immer wieder von Geschichten von Leuten, die in ihrer Not mehrere Hundert Euro blechen müssen, für eine Tätigkeit, die meist nur wenige Sekunden für Profis in Anspruch nimmt.

Also kam mir die Idee bei der Polizei nach einem seriösen Schlüsseldienst zu fragen; ich vermutete dass unsere Ordnungshüter durchaus öfters mit dem Problem konfrontiert sind in Wohnungen eindringen zu müssen. Die Beamten der örtlichen Polizeistation müssen mein Anliegen aber nicht ganz verstanden haben: „Wo wohnen sie denn? Ja, dann fahren wir da jetzt mal hin!“

Und nun standen zwei Polizisten in voller Montur (Körperschutzweste im heißesten Hochsommer!) in unserem Treppenhaus und versuchten mit einem Blumendraht meine Wohnungstür aufzubrechen – was sie nach einer weiteren halben Stunde auch schafften. Die Blicke meiner Nachbarn aber jedoch waren unbezahlbar! 😀

Also nochmals einen schönen Dank für die Freunde und Helfer aus Braunschweig!

Letzter Aufruf …

Übermorgen geht es für mich zurück nach Deutschland bis zum 2.1.2010. Wer noch etwas aus Dänemark besorgt haben will (Alkohol, Lakritz, Schokolade oder Computerspiele) möge das bitte bis heute Abend mitteilen. Lieferung erfolgt nur nach Hannover oder Braunschweig 😉

Schönes Wetter!

Dieser Post soll eigentlich nur markieren, das heute der erste Tag set 2 Wochen (!) ist, an dem man einzelne Wolken und sogar etwas blauen Himmel erkennen kann.
Zuvor war es zwar genauso mild (schwankt hier immer etwas zwischen 0 und 8 Grad), aber bedeckt mit einer einzigen grauen Decke.

Vielleicht bekomm ich ein paar Fotos geschossen heute.

Adieu Braunschweig

So, die erste Baustelle und Etappe ist dank tatkräftiger Unterstützung meiner Eltern u.A. abgeschlossen: die Wohnung ist an die glückliche Nachmieterin übergeben.

Kriemhildstr. nach Auszug I Kriemhildstr. nach Auszug II Kriemhildstr. nach Auszug III

Mein 8 Jähriger Aufenthalt in der Welfenstadt endet dort, wo er begonnen hat: im Regionalexpress. Auch wenn ich die Strecke schon lange nicht mehr gefahren bin, seit damals hat sich ganz schön viel verändert.

Doch für Wehmut bleibt nicht viel Zeit, die nächste Baustelle wartet schon, am Freitagnachmittag kann ich mein Appartement endlich übernehmen.