CIG 2010: Live streaming

Am Mittwoch beginnt an der ITU die Konferenz zur Computional Intelligence in Games 2010. Salopp gesagt geht es dort darum, wie man „künstliche Intelligenz“ in Spielen dazu verwenden kann diese besser bzw. interessanter zu machen.

Forscher aus aller Welt halten dabei Vorträge zu ihren aktuellen Forschungen – wir halten übrigens auch Einen 😀
Das Programm, was wann stattfindet, befindet sich auf der offiziellen Webseite.

Das Highlight für alle Daheim-gebliebenen ist aber: die ITU streamt nahezu alle Vorträge live ins Netz. Interessierte können also die Vorträge verfolgen, ohne dafür extra nach Kopenhagen reisen zu müssen.

Sobald es los geht, befindet sich das Portal mit den Live Streams hier: IT View

Paper: CIG 2010

Im Oktober findet die IEEE Conference on Computational Intelligence and Games (CIG) 2010 an der ITU statt. Dort werden u.a. zwei Paper, an denen ich beteiligt war, veröffentlicht. Wer sich dafür interessiert, kann sie über die Links unten herunterladen.

The IEEE Conference on Computational Intelligence and Games (CIG) 2010 will be held at ITU this August. In the proceedings of the conference are two papers I’m affiliated with. If you’re interested in reading them feel free to download them from the links below.

Der Kaffeefilter

Das Kaffeefilterpapier (dä. filterpapir) ist alle – ehrlich! Kam völlig unerwartet. Jetzt muss ich Neues kaufen. Das ist in sofern außergewöhnlich (das es alle ist – nicht das ich Neues kaufen muss), dass ich eine ganze Packung in etwa in einem halben Jahr verbraucht habe. Das wäre vermutlich auch völlig belanglos, wenn ich eben diese Packung nicht im Jahre 2004 gekauft hätte (oder geschenkt bekommen habe, so genau weiß ich das nicht mehr) – zum Einzug meiner letzten Wohnung in Deutschland. Diese Packung Filterpapier hat also mehr als 5 Jahre gehalten, doch dann ging es rasant abwärts mit ihr.

Jetzt frage ich mich also: ist mein erhöhter Kaffeekonsum auf ein absurd stressiges Leben in Dänemark zurück zu führen, immer am Puls der Zeit und ewig im Verzug? Eher nicht – nach etwas Überlegen fiel es mir auf: ich frühstücke einfach mehr. Wobei „früh-“ hier eigentlich der Sache nicht gerecht wird. Normalerweise bekomme ich nichts vor 10 Uhr herunter. Es gibt ja Menschen, die nach 20 nichts mehr Essen bzw. einfach keinen Appetit mehr haben. Bei mir ist das morgens so. Als ich noch in Deutschland gearbeitet habe, viel das Frühstück dann einfach aus und wurde durch das Mittagessen ersetzt. Leider waren meine Arbeitszeiten nicht ganz so flexibel.

Jetzt habe ich de facto keine festen Arbeitszeiten mehr, ich muss nirgends mehr anwesend sein. Was für einen Sinn hat es acht Stunden in einem Büro zu verschwenden, wenn man gerade völlig unkreativ ist?  Also verschiebt sich mein Schlafrhythmus in seinen Ursprungszustand, und um 12 habe ich dann auch Hunger auf Frühstück – und Kaffee.
Im Spiegel gab es vor einiger Zeit mal einen Artikel über die merkwürdige Konvention, dass alle unbedingt früh aufstehen sollten. Zufälligerweise hängt der auch mit Dänemark zusammen. Was aus der „Langschläferinitiative“ geworden ist, weiß ich aber nicht. Während ich die Bemerkungen aus dem Artikel von früher noch sehr gut kenne, und mich ständig mit dem Vorurteil der Faulheit ausgesetzt fühlte, scheint dieser Tagesrhytmus in Akademia völlig akzeptiert zu sein. Später aufzustehen heißt ja nicht weniger zu arbeiten, manchmal sitze ich bis spät (3 Uhr früh) an einem Projekt. Wobei erst einmal zu definieren wäre, was eigentlich „Arbeit“ in Akademia ist, doch das ein andern Mal.

Das Ganze hat natürlich auch Nachteile: so weiß man manchmal nicht einmal welcher Wochentag gerade ist, da Werktag und Wochentag keine Rolle spielen. In Dänemark haben die Supermärkte ja auch noch sieben Tage die Woche auf. Wie erwähnt, sitzt man manchmal bis tief in die Nacht an etwas. Außerdem hat man ständig das dumpfe Gefühle, dass man jetzt „eigentlich etwas tun müsste“. Das macht es manchmal etwas schwierig abzuschalten. So wird einem Gewahr, dass das höchste Gut, was man besitzt, Zeit bzw. Aufmerksamkeit und nicht Geld ist. Und letztendlich kann es manchmal ganz schön dauern, dass man auf eine Email eine Antwort bekommt. Allerdings wenn sich Kollegen auf Dienstreisen auf anderen Kontinenten befinden ist das auch nicht anders.

Trotzdem würde ich nicht wieder zurück tauschen wollen – auch wenn ich jetzt erst mal Filterpapier kaufen gehen muss.

Sprache zum Frühstück

Die Verbreitung von Fremdsprachen in Skandinavien gilt ja als recht groß. Wer das mal live erleben will, sollte hier in

Kopenhagen mal in ein Kaufhaus gehen und darauf warten, dass man von einer Verkäuferin  angesprochen wird; im Gegensatz zu Deutschland passiert das hier tatsächlich Im Regelfall wird das auf Dänisch die Frage sein: „Kann/Darf ich Dir vielleicht helfen?“.
Man hat jetzt zwei Möglichkeiten das Gespräch fortzusetzen: entweder versucht man es auf Dänisch mit Ausländerakzent oder antwortet auf Englisch. Das Ergebnis ist meist dasselbe, die Verkaufskraft wechselt ohne mit der Wimper zu zucken auf Englisch und versucht das Gewünschte zu finden. Der Wechsel auf Englisch überrascht sie nicht mal.

Quadrilinguale Frühstücksflocken
Quadrilinguale Frühstücksflocken

Nun leben in Skandinavien aber nicht die von einem kleinen Österreicher beschworenen Ubermenschen, die Sprachen einfach aufgrund ihrer Gene perfekt beherrschen, sondern es liegt einfach am Training und der Notwendigkeit. Das Selbstverständnis hier ist: niemand interessiert sich für unser kleines Land bzw. unsere Sprache, also können wir jetzt entweder schmollen und mit niemandem reden – oder Englisch lernen.

Ich komme gerade auf das Thema, weil ich heute Morgen beim Frühstück ausführlich meine Schokoflocke packung studiert habe! Wie fast alle Produkte aus dem Supermarkt hier, ist diese viersprachig bedruckt; also komplett und nicht nur die Zutatenliste. Und selbst hier (aufs Bild klicken!) sieht man schon wie unterschiedlich allein die verschiedenen skandinavischen Sprachen aussehen.
Während ich Dänisch und Norwegisch (eh sehr ähnlich) sehr einfach lesen kann, gehört bei Schwedisch schon etwas Fantasie dazu. Finnisch sieht zwar sehr lustig aus, bliebt mir aber völlig unverständlich

Na, wer kann den Satz übersetzen? 😉

Urlaub zuhause kann sandig sein

Dänemark steckt mitten im Sommerloch. Die Meisten sind im Urlaub, in der ITU und insgesamt passiert nicht viel – von der WM mal abgesehen – daher ist es auch hier im Blog etwas ruhiger. Im Moment beschäftige ich mich eher mit unabhängiger „Forschung“ 😉

Bisher war es für mich noch nicht so ausschlaggebend auf einer Insel, und 5km von der Ostsee entfernt, zu wohnen. Aber wenn man in 10 Minuten mit dem Fahrrad am Sandstrand sein kann, dann hat das durchaus etwas für sich. Heute war allerdings eine Techno-Strandparty, und die Strandanlage brechend voll. Vielleicht gehe ich morgen noch mal an den Strand und kann mich in die Sonne legen – oder Übermorgen, oder Überübermorgen oder danach .. 8)

Dann hat man wieder seine Ruhe:

Amager Strandparken
Amager Strandparken

Wer in Dänemark krank ist sollte etwas Zeit mitbringen #2

Hatte ich mich vor zwei Monaten noch über die Kompliziertheit des dänischen Gesundtheitssystem beklagt, scheint es wesentlich simpler zu sein, wenn man einmal den Eingangstest durchlaufen hat. Meine Email, wann ich mir Nachschub abholen könne, wurde lapidar mit: „komm einfach vorbei wenn’s Dir passt“ beantwortet. Vor Ort wurde mir einfach eine neue Box  in die Hand gedrückt. einfach nur eine verfügbare Krankenschwester finden, die bloß Namen und Sozialversicherungsnummer wissen wollte. Kein Termin, keine Wartezeit, kein Rezept und keine Quartalsgebühr –

Anekdote #1: 15km Fahrradfahren durch die Innenstadt Kopenhagens sind ein Abenteuer und eigentlich einen eigenen Artikel wert.

Anekdote #2: Wenn man eine reale Email mit den Worten pickup your refill bekommt, wird diese nicht als Spam ausgefiltert.

Ein Spandauer aus Kopenhagen

Ein kopenhagener Spandauer
Ein kopenhagener Spandauer

Diese Foto wollte ich schon länger mal machen. Ich empfehle nämlich immer Besuchern vor der anreise, dass die einzig genießbare Speise, die auf derFähre Rødby-Fehmarn verkauft werden, Kopenhagener sind. Alles andere dort ist nur mittelmäßige Fastfoodkost. Nicht mal røde Pølser haben die.

Allerdings gibt es die Spandauer (so heißt das Gebäck hier, nicht zu verwechselt mit Wienerbrød) nicht am normalen Tresen, sondern nur dort wo das maritime Personal Kaffee und Zigaretten verkauft. Damit man die trotzdem findet, habe ich es immer als „Obstplunder ohne Obst“ beschrieben. Aber für die nächst Überfahrt gibt’s jetzt hier für alle das ultimative  Suchbild: haben Sie dieses Gebäck schon einmal gesehen? Nein, ich war zur Backzeit nicht an Bord, ich bin unschuldig.

Videos der Game Lecture Serie Frühjahr 2010 online

Mit freundlicher Unterstützung der Interactive Learning Unit der ITU haben wir die Videomitschnitte unserer Ringvorlesung „Game Lectures“ aus dem Frühjahr online stellen können. Das Seminar befasst sich mit verschiedenen Themen zum Thema Game Design, und wir haben zu diesem Thema ein weites Spektrum von Referenten eingeladen.

Wer Interesse daran hat, kann sich die Mitschnitte auf vimeo.com ansehen.