Impressionen aus Ørestad

Am Samstag bin ich auf dem Weg zur Demonstration mit der Kamera durch den Stateil Ørestad gezogen, in dem sich meine Wohnung befindet. Die Dänen sind hier wirklich schwer der modernen Architektur verfallen. Nachts ist das Ganze mit bunten Lichtern illuminiert.

Impressionen aus Ørestad III Impressionen aus Ørestad IV Impressionen aus Ørestad V Impressionen aus Ørestad I Impressionen aus Ørestad II
Impressionen aus Ørestad VI Impressionen aus Ørestad VII

(Leider hatte ich noch keine Zeit, die Bilder vernüftig nachzubearbeiten)

COP15: Climate Justice

What do we want?
CLIMATE JUSTICE!
When do we want it?
NOW!

schallte es durch die dänische Hauptstadt am vergangenen Samstag. Verschiedene Umweltorganisationen hatten zu dem Protestmarsch aufgerufen, und ca. 25.000 (nach Angaben der Veranstalter sogar 100.000, doch die Polizeiangabe erscheint mir realistischer) Menschen kamen. Start war auf dem Platz vor dem dänischen Parlamentsgebäude mit einer großen Kundgebung. Sprecher waren unter Anderem Die indische Umweltakivistin Vandana Shiva war gekommen, der neue Greenpeace-Chef Kumi Naidoo und das dänische Top-Modell Helena Christensen. Ein paar O-Töne aus den teils mitreißen Reden gibt es bei Sueddeutsche.de .

Kundgebung in Kopenhagen (1/5) Kundgebung in Kopenhagen (2/5) Kundgebung in Kopenhagen (3/5) Kundgebung in Kopenhagen (4/5) Kundgebung in Kopenhagen (5/5)

Danach setzte sich der Demonstrationszug in Richtung Bella Center in Bewegung. Die Bilder vom Zug durch den Stadteil Amager habe ich leider noch nicht vollständig, daher nur ein paar vorab:

Greenpeace Aktivisten auf dem Weg durch Kopenhagen Claudia Roth von (B90/Grüne) bei er Demonstration in Kopenhagen Greenpeace Aktivisten auf dem Weg durch Kopenhagen II Shell Tankstelle unter Polizeischutz am Rande der Demonstration in Kopenhagen

Wer die Dame auf dem zweiten Bild nicht erkannt hat: Claudia Roth, die Bundesvorsitzende der Grünen, wurde während der Demonstration mehrfach interviewt. Ein Ausschnitt findet sich im Youtube Kanal der Grünen:

Um cirka 17 Uhr dänischer Zeit traf der Zug dann am Bella Center ein, wo es wohl noch eine Abschlußkundgebung, die ich mir aber nicht angesehen habe. Es wird hier bereits gegen 15 Uhr dunkel und dementsprechend kalt.

Alle schauen also nun gebannt auf den Klimagipfel, und hoffen, dass es zu einem verbindlichen Ergebnis kommt. Mal sehen, was daraus wird …

Schönes Wetter!

Dieser Post soll eigentlich nur markieren, das heute der erste Tag set 2 Wochen (!) ist, an dem man einzelne Wolken und sogar etwas blauen Himmel erkennen kann.
Zuvor war es zwar genauso mild (schwankt hier immer etwas zwischen 0 und 8 Grad), aber bedeckt mit einer einzigen grauen Decke.

Vielleicht bekomm ich ein paar Fotos geschossen heute.

COP15: Ein bisschen mehr Demonstrieren

Es werden übrigens doch mehr und mehr Menschen, die tagtäglich vor dem Bella Center stehen und demonstrieren. Auch die Polizei hat heute damit begonnen, die umliegenden Gebäude bzw. Gärten nach Waffen, Bomben oder was-weiss-ich abzusuchen. Jedenfalls patroulliert um das Center jetzt eine uniformierte Staffel.

Schätze, es geht in die heisse Phase. Ich werde mich Morgen hier einreihen. 🙂

Beim Frisør

Die Preise hier variieren eine MENGE! Es gibt Haarschnitte ab 125 DKK. Diese Butzen sehen aber nicht sehr vertrauenserwckend aus, und werden hauptsächlich von Ausländern betrieben – es geht das Gerücht um, dass sie deshalb so billig sein, weil sie keinerlei Steuern zahlen und schwarz arbeiten. Da bin ich mal lieber zu einem etwas vertrauenserweckenden Frisör gegangen.

Das ich aber eben 345 DKK* zahlen musste, hat mich dann doch umgehauen. Ok, der Meister war Deutscher und wir hatten ein sehr nettes Gespräch, doch meinten meine Kollegen, dass es hier auch gute Haarschnitte ab 150 DKK gibt. Normalpreise liegen so zwischen 300 und 400 DKK.

Wie gesagt, die Preise variieren sehr stark. Ich geh mal grade Geld holen …

(* 345 DKK entsprechen etwa 46 Euro)

Mentale Notiz: unbedingt Dänisch lernen

Jedes Mal, wenn ich zur Verwaltung oder Hausmeisterei begebe, fangen sie dort an mit mir Dänisch zu reden, oder antworten auf meine englische Frage gleich auf Dänisch.

Auf mein verdutztes Gesicht hin kommt dann immer: Oh – Du siehst aus wie ein Däne, und  hast diesen dänischen Akzent im Englischen – da dachte ich, Du sprichst Dänisch.

Vielleicht wäre es auch einfacher mir die Haare zu schwarz zu färben, einen Bart wachsen zu lassen und dauernd irgendwas von Allah zu murmeln!?

COP15: Dänemark rüstet auf

Über den Inhalt der Klimakonferenz kann man sicherlich mehr und besser auf den professionellen Nachrichtenseiten lesen, also werde ich mich auf meine persönlichen Eindrücke ausserhalb der Konferenz beschränken.

Heute Morgen waren es noch weniger Mensch vor dem Bella Center, aber gestern Abend in der Stadt, in Hopenhagen, soll einiges los gewesen sein. Als ich aber das Bella Center heute Morgen passierte, war die Polizei gerade mit schwerem Gerät zu Gange. Hatten sich jetzt doch hunderte Autonome angemeldet? Nein, man hatte schlicht über Nacht zusätzliche Fahrradständer heranschaffen müssen. Die vor Ort reichten nicht aus.

Weihnachtsfeier auf Dänisch

Ich habe mir die beste Woche zum Start an der ITU ausgesucht: die mit der Weihnachtsfeier am Ende. 🙂

Da die ITU eine verhältnismässig kleine Universität ist, wird das noch zentral organisiert: eien Weihnachtsfeier für das Personal, eine Feier für die Studenten – und am Ende treffen sich alle betrunken angeheitert im Atrium; soweit nichts speziell.

Unterschiede zu deutschen Weihnachtsfeiern liessen sich aber dennoch für mich entdecken:

  • Sie war gut besucht. Von 150 Angestellten waren knapp 100 da. Bei dem Preis von umgerechnet 15 € nicht ganz selbstverständlich. Und das bis spät in die Nacht.
  • Dänen trinken gerne. Ok, das ist ein Klischeé. Trotzdem war diese Weihnachtsfeier eine der „Flüssigsten”, die ich je erlebt habe. Besoffen auf einer deutschen Weihnachtsfeier zu sein, ist ja eher ein Faux-pas. Hier war das völlig normal. Gut, kann auch an Akademia liegen.
  • Dänen singen gerne. Zwar nicht besser als Deutsche, aber dafür mit umso mehr Leidenschaft. So ist es Tradition, dass jeder Tisch im Laufe des Abends ein Weihnachtslied anstimmt.
  • Wo wir gerade bei Traditionen sind: es gab die traditionellen dänischen Weihnachtsspeisen, doch zuvor musste jeder mithelfen den Baum zu schmücken. Zum Glück lag Bastelmaterial bereit.
  • Und auch das, was wir in Deutschland als „Wichteln” kennen, gehört dazu. Man kann das aber auch auf die Spitze treiben mit Sonderregeln: eine Stunde ist gar nichts!

Das war eine der witzigsten Weihnachtsfeiern, die ich je erlebt habe. Zum einen natürlich die vielen Traditionen und Spiele (kombiniert mit Alkohol, und zum anderen ganz ganz viele Nationalitäten an einem Tisch, so dass sich eine Vielzahl von interessanten Gesprächen ergab (auch kombiniert mit Alkohol).

Die Weihnachtsspeisen gebe ich hier später noch mal im Einzelnen wieder 🙂