Julehjerte … christmashjerte … christmashea … will you buy this?

Heute Morgen wurden der Stadtteil von mehreren Gruppen von Kindern im Grund- oder Vorschulalter belagert; bewaffnet mit einer Sammelbüchse für Kleingeld und einem Bogen Aufkleber. Die Kleinen sammelten Spenden für die gemeinnützige Aktion Julehjerte (dt. Weihnachtsherz). Jeder, der zwei Kronen gab, bekam einen herzförmigen Aufkleber an die Jacke geheftet. Als ich neugierig mit meinem bescheidenen Dänisch fragte, ob sie denn wissen, wofür sie eigentlich sammelten, schaute ich nur in unverständliche Gesichter – ok, die zwei Mädchen waren wohl nicht an ausländische Akzente gewöhnt.

Daraufhin entschuldigte ich mich auf Englisch, dass ich nicht so gut Dänisch spreche und wollte eigentlich meinen Weg fortsetzen. Da sagte die eine Kleine ganz keck: No problem, I’ll explain it to you .. this is a julhjerte .. äh .. a christmas … christmashjerte and it stands for äh … will you buy this? Das brachte mich so zum Lachen, dass ich ihr den Sticker für zwei Kronen abgekauft habe. Allerdings konnte ich auch mit Hilfe von Google nicht herausfinden, für welche Spendenaktion sie eigentlich gesammelt haben.

Ein Julehjerte kommt übrigens auch ganz oft an deutschen Weihnachtsbäumen zum Einsatz: Wikipedia

Kein Adventskranz

Da rennt man wochenlang an den Stapeln von Adventskalendern und -kränzen in den Geschäften vorbei, doch wenn einem auffällt, dass es ganz plötzlich der 1. Dezember ist, und der 1. Advent schon längst war, dann ist natürlich alles restlos ausverkauft – Menno! 😥

Weihnachtsfeier 2.0

Was macht eine dänische Universität, die zum Nikolaus ihre Weihnachtsfeier hatte? Richtig! Sie feiert kurz vor Weihnachten noch einmal Weihnachten. Schrieb ich schon, dass Dänen Weihnachten viel positiver wahrnehmen? Soviel Enthusiasmus zu Weihnachten und -sfeiern ist für Deutsche ja eher befremdlich – richtig betrunken auf der Firmenweihnachtsfeier zu sein gilt in Deutschland ja eher als Faux-pas.

Gut, das hier ist Akademia, vielleicht ist das ja etwas Anderes. Trotzdem, die Universität ist sehr großzügig, was Weihnachtsgeschenke angeht:

Meeeeein Schatz!

Alle ca. 200 (!) Mitarbeiter der Universität bekamen am Freitag von der Universitätsleitung jeweils eine große Schatzkiste überreicht. Was die enthielt?

Einen großen Berg, Süßigkeiten, Pralinen, Kaffee und Tee – aber das Beste daran ist die Box selbst.

Unter dem Berg von Süßigkeiten befinden sich noch Kaffee, Tee und andere Geschenke

Und als wenn das schon nichts wäre: letztes Jahr gab es wohl kleine IPods Nano für Jeden. 😯

Was habt Ihr dieses Jahr von Eurem Arbeitgeber bekommen?

Weihnachtsfeier auf Dänisch

Ich habe mir die beste Woche zum Start an der ITU ausgesucht: die mit der Weihnachtsfeier am Ende. 🙂

Da die ITU eine verhältnismässig kleine Universität ist, wird das noch zentral organisiert: eien Weihnachtsfeier für das Personal, eine Feier für die Studenten – und am Ende treffen sich alle betrunken angeheitert im Atrium; soweit nichts speziell.

Unterschiede zu deutschen Weihnachtsfeiern liessen sich aber dennoch für mich entdecken:

  • Sie war gut besucht. Von 150 Angestellten waren knapp 100 da. Bei dem Preis von umgerechnet 15 € nicht ganz selbstverständlich. Und das bis spät in die Nacht.
  • Dänen trinken gerne. Ok, das ist ein Klischeé. Trotzdem war diese Weihnachtsfeier eine der „Flüssigsten”, die ich je erlebt habe. Besoffen auf einer deutschen Weihnachtsfeier zu sein, ist ja eher ein Faux-pas. Hier war das völlig normal. Gut, kann auch an Akademia liegen.
  • Dänen singen gerne. Zwar nicht besser als Deutsche, aber dafür mit umso mehr Leidenschaft. So ist es Tradition, dass jeder Tisch im Laufe des Abends ein Weihnachtslied anstimmt.
  • Wo wir gerade bei Traditionen sind: es gab die traditionellen dänischen Weihnachtsspeisen, doch zuvor musste jeder mithelfen den Baum zu schmücken. Zum Glück lag Bastelmaterial bereit.
  • Und auch das, was wir in Deutschland als „Wichteln” kennen, gehört dazu. Man kann das aber auch auf die Spitze treiben mit Sonderregeln: eine Stunde ist gar nichts!

Das war eine der witzigsten Weihnachtsfeiern, die ich je erlebt habe. Zum einen natürlich die vielen Traditionen und Spiele (kombiniert mit Alkohol, und zum anderen ganz ganz viele Nationalitäten an einem Tisch, so dass sich eine Vielzahl von interessanten Gesprächen ergab (auch kombiniert mit Alkohol).

Die Weihnachtsspeisen gebe ich hier später noch mal im Einzelnen wieder 🙂