Telefonnummern in Dänemark

… haben keine Ortsvorwahl – jedenfalls keine, die mir bekannt ist. Irgendwie kann man nicht erkennen in welchem Ort oder Handynetz man anruft. Finde ich ungewohnt.

Ich komme drauf, weil mir grade das Facility Mangement ein Telefon auf den Tisch gestellt hat; nicht ohne sich zu entschuldigen, dass das solange gedauert hat. Die haben ein seltsames Verständnis von „lange“ hier 🙂

Eingezogen und willkommen in Akademia

Obwohl der Umzug noch ein paar Ueberraschungen (Dieser Post muss leider ohne Umlaute auskommen, ich habe keine deutsche Tastatur auftreiben koennen 😉 ) bereit hielt, habe ich es dank tatkraeftiger Unterstuetzung geschafft in meine Wohnung einzuziehen. Mein Vermieter ist komisch! Darueber schreibe ich mal mehr. Dafuer entschaedigt die tolle Wohnumgebung.

Der Empfang in der Universitaet war sehr herzlich und produktiv. Nach zwei Jahren bei VW war ich entseztz wie effektiv eine Einrichtung arbeiten kann: IT, Verwaltung, Facility Management und Kollegen waren tatsaechlich ueber mein Kommen informiert. Binnen 20 Minuten hatte ich einen Laptop, ein Buero, Zugangskarten und -schluessel fuer Alles und bekam eine Tour durchs Gebaude. Die haben hier einen Prozess fuer so etwas … doch im Gegensatz zum deutschen Autobauer funktioniert der tatsaechlich effizient.

Fuer Universitaetsinstitute noch viel ungewoehnlicher: man hat mir auch gleich etwas zu tun in die Hand gedrueckt: ich darf eine Uebung betreuen, die im Sommersemester stattfinden wird. Die mitlesenden Doktroanden werden jetzt sicherlich die Augen verdrehen – Arbeit! Arbeit! 😉 – doch man war so fair mir eine Uebung aufzudruecken, die auch etwas mit meinem geplanten Forschungsthema zu tun hat.

Ueber Daenemark und die Daenen gibt es natuerlich auch eine Menge zu berichten, ich habe schon ein paar Notizzettel voll 😀

Mentale Notiz an mich selbst: 9:15 Uhr ist zu frueh – ich war der Zweite im Institut

TV Tipp: Das glücklichste Land der Welt

Während ich noch nervös darauf warte, dass mein Vermieter sich mal auskekst wann ich in die Wohnung kann, lief eben auf ARTE eine interesante Dokumentation: eine englische Studie will herausgefunden haben, dass Dänemark das Land mit den glücklichsten Menschen der Welt ist. Zwei französische Journalisten begeben sich auf die Suche danach …

Der Beitrag ist ab heute noch 7 Tage lang im Netz abrufbar, und zwar in der ARTE Mediathek.

Biografen in Kopenhagen

Eben wollte ich aus Interesse mal nachschlagen, was es denn für große Kinos in Kopenhagen gibt: ob Programmkinos oder große Multiplextempel. Vielleicht gibt es da ja auch große Ketten wie in Deutschland …

Die Google Anfrage „cinemaxx kopenhagen“ lieferte hingegen nicht wie erwartet Forenbeiträge, wo sich Menschen über Kinos unterhalten, die ähnlich den Cinemaxx Kinos in Deutschland sind – nein, der erste Treffer war das „Cinemaxx København“, ein direkter Ableger des deutschen Unternehmens. Irgendwie enttäuschend unspektakulär.

Etwas witziger hingegen ist das dänische Wort für Kino: en biograf 😉

Führerschein + unzurechnungsfähig = ?

Ich habe gestern auf dem Weg von der Arbeit nach hause mir drei Karma-Punkte verdient:

Die Autobahnauffahrt auf die A39 in Fallersleben ist eine typische Autobahnauf- bzw. -abfahrt: rechts führt die Spur auf die Autobahn, links ist die Gegenspur für die Autos, die aus derselben Fahrtrichtung abfahren wollen. Vor mir fährt ein mittelmäßig in Schuss gehaltener goldener Fiat Punto mit Kennzeichen einer verschlafenen niedersächsischen Kleinstadt, und schlingert etwas auf die linke Spur. Von hinten erkennt man zwei Dinge: es sitzt eine Frau im Wagen, die auf ihr an die Windschutzscheibe gepapptes Navigationsgerät starrt, und das sie dabei offensichtlich ihn ihr Handy quasselt.

Nun ist die Kurve, die man zur Auffahrt nehmen muss, durchaus geeignet etwas geschnitten zu werden (was die ganzen Touran und Touareg VW-Dienstwagenfahrer auch in schöner haarscharfer Regelmäßigkeit tun), doch das die Trulla dann gänzlich auf die linke Spur gerät, und in einer Linkskurve zielsicher auf das Paar „Einfahrt verboten!“ Schilder zusteuert, veranlasst mich dann doch dazu wild zu Hupen und Lichthupe zu geben. Glücklicherweise kommt sie noch genau zwischen den Schilder zu stehen, denn just in diesem Moment schießt, von der Autobahn kommend, ein Wagen um die Ecke, der mit einer Gefahrenbremsung gerade noch einen Hauch vor dem Punto zum Stehen kommt. Das hätte wirklich böse ausgehen können! Ich hatte innerlich schon die Checkliste für Erstmaßnahmen bei Verkehrsunfällen durchgespielt. 😯

Um den Bogen noch zu Dänemark zu schlagen: während der Heimfahrt habe ich weiter darüber nachgedacht, und später recherchiert, wie sich das mit dem Führerschein in Dänemark verhält.

Im Gegensatz zu Deutschland ist dort ein Führerschein nicht unbegrenzt, sondern nur bis zum 70. Lebensjahr gültig. Danach wird  eine turnusmäßige erneute Fahrprüfung fällig:

  • 70-71 Jahre: alle 4 Jahre
  • 71-72 Jahre: alle 3 Jahre
  • 72-80 Jahre: alle 2 Jahre
  • über 80 Jahre: jedes Jahr

Zuverlässig vor (jüngeren) Idioten schützt das aber natürlich leider nicht. Allerdings, ob nun von Vorteil oder nicht: einen Führerschein auf Probe, oder einen Lernführerschein, gibt es auch nicht.

Besondere Schutzmaßnahmen (wie z.B. die Reifenkrallen in Österreich) an Autobahnauffahrten hat man aber auch in Dänemark nicht angebracht. Ausnahme bilden da die Höhenkontrollen gegen die Dummheit von LKW Fahrern vor Tunneln (gibt es auch z.B. in Deutschland am Elbtunnel): zu hohe LKWs aktivieren schon kilometerweit vor dem Tunnel Warntafeln, die dann wild blinkend „Dein Auto ist zu hoch!“ von sich geben. Erleuchten sie den LKW Fahrer trotzdem nicht, gibt es als letzte Rettung eine automatische Schrankenanlage, die nach Auslösung eine Wendemöglichkeit für LKWs auf der Autobahn bieten.

Natürlich sind auch in Dänemark  Dinge verboten wie das Telefonieren ohne Freisprechanlage, Fahren mit über 0,5 Promille Blutalkohol oder unter Drogeneinfluss. Aber ganz wichtig: auch tagsüber fahren alle Fahrzeuge mit Abblendlicht. Ich weiß auch gar nicht, ob man in Dänemark Autos kaufen kann, die einen automatischen Lichtsensor haben; das wird ja in Deutschland häufig als ganz tolles Feature verkauft.

Import und Kauf in Autos nach bzw. in Dänemark ist sowieso ein ganz heißes Thema …

Wohnungssuche III

Ich habe eine Wohnung! 🙂 Das ist zwar schon ein paar Tage unter Dach und Fach, aber ich bin erst jetzt dazu gekommen, darüber etwas zu schreiben:

Geworden ist es ein Appartment in Ørestads, dem erst vor ein paar Jahren entstandenen neuesten Stadtteils Kopenhagens. Um der Wohnungsnot in der Stadt (das Mietniveau ist die Hölle!) etwas entgegen zu wirken, hat man dort auf grüner Wiese einen ganzen Stadtteil aus dem Boden gestampft, Metro und andere Infrastruktur gebaut und einen Wohn- oder Bürokomplex neben den Anderen gebaut. Wer Hannover kennt, der kann sich zum Vergleich in etwa den Kronsberg zu Zeiten der Expo 2000 vorstellen. Alles in allem eine nette Gegend aber noch etwas ohne Leben. Dafür sind aber nötigen Dinge in Fußreichweite und die Metro direkt vor der Tür – 7 Minuten bis ins Stadtzentrum.

Die Wohnung ist ein schöne 79m² großes Appartment mit einer offenen Küche (scheint für Dänemark typisch zu sein, hatten viele Wohnungen) mit Balkon, einem Badezimmer (sehr Dänemark untypisch mit eigener Duschzelle. Viele Wohnungen hatten eine am Waschbecken negebrachte Brause.) und ein geräumiges Schlafzimmer. Der Balkon ist zwar nach Süden, hat aber nicht den besten Ausblick der Stadt, und kein Meer in Sicht – na ja, Kompromisse gibt es überall, dafür ist eine große Mall in Fußreichweite.

Mitlerweile habe ich auch den Mietvertrag und die Kaution überwiesen, bleibt nur noch der Termin für die Schlüsselübergabe 🙂

Eine Fährfahrt ist nicht immer lustig

Dänemark voraus!
Dänemark voraus!

Merke: eine schwedische Damenvolleyball Mannschaft mag bestimmt ganz reizvoll sein, eine schwedische Jungenfussballmanschaft im Teeniealter ist es defintiv nicht! Eine Fähre voll davon, gepaart mit nervigen Handyklingeltönen, macht es nicht besser.
Was ich so mitbekommen habe, pflegen die Dänen zu den Schweden in etwa ein „liebevolles“ Verhältnis wie die Deutschen zu den Holländern. Es gibt da auch ein Sprichwort in Kopenhagen, was sinngemäß  lautet:

In Kopenhagen ist  gutes Wetter wenn Nebel herrscht – dann muss man Schweden nicht sehen

Seit dieser Fährfahrt wusste ich so langsam, was damit gemeint ist 😉

Auf Wohnungssuche II

Was für ein Tag! Heute war der geplante Tag für Wohnungsbesichtigungen, doch beinahe wäre daraus nichts geworden:

Ich hatte mir von Deutschland aus Deutschland bei einer Maklerfirma mehrere Wohnungen online ausgesuch und für heute einen Besichtigungstermin vereinbart. Gleich zu Beginn des Treffens eröffnet für der Typ, dass die anderen Wohnungen bereits vermietet wären, er mir aber gerne diese Eine zeigen könnte. Seine Kollegin hätte mich eigentlich anrufen sollen – hat sie wohl vergessen. 👿

Die Wohnung, die er mir zeigt, ist eher mäßig: komisch gescnitten, kleine Küche, in die nicht einmal eine Waschmaschine passt (wer meine Braunschweiger Küche kennt weiß, dass ich mit dem Begriff „kleine Küche“ sehr umsichtig umgehen muss 😉 ), und das Bad gruselig. Das Wohnumfeld zwar ist „mittendrin“, man kann auf den zentralen Platz Kopenhagens schauen, allerdings scheint die Wohnung auch sonst niemand haben wollen:  sie steht leer und hinter der Eingangstür türmt sich ein Berg von Werbung – nicht sehr attraktiv.

Der sichtlich nervöse Maklerfuzzi telefoniert noch einmal mit seiner Kollegin, kann aber leider nichts mehr für mich tun, da die Firma nicht am Wochenende arbeiten will arbeitet. Er will sich aber auf jeden Fall noch einmal telefonisch bei mir melden. Evtl. kann mir sein Kollegen am Samstag noch zwei Wohnungen in der Nähe zeigen. Um es vorweg zu nehmen: der Bursche hat sich natürlich nicht noch einmal gemeldet

Jetzt war die Enttäuschund groß! Schließlich war ich dafür nach Kopenhagen gekommen. Was nun? Sightseeing? Nach hause fahren? Zum Glück hat das Hotel kostenloses WLAN (… und ich kann diesen Eintrag vom Notebook aus dem Hotel heraus schreiben 🙂 ), und ich konnte mich innerhalb von einer halben Stunde bei zwei (kostenpflichtigen) dänischen Wohnungsportalen anmelden und zwei Beischtigungen organisieren. Der eine Eigentümer war sogar so nett mich noch abends im Dunkeln in seine Wohnung zu lassen.

Jetzt stehen also noch zwei Wohnungen zur Auswahl: die Eine liegt 100m vom Strand entfernt, die Andere in der Nähe der Uni und eines großen Einkaufszentrums. Beide Wohnungen sind schön geschnitten und in neuen bzw. renovierten Gebäuden.

Ich werde erst einmal eine Nacht darüber schlafen, und morgen einen Anruf tätigen 🙂