Hannover zu Gast in Kopenhagen

Am Donnerstag war ich im Stadion um mir die Europa Liga Partie „Hannover 96 vs. FC Kopenhagen“ anzusehen. War ein tolles Spiel, die Stimmung war auch dank der 10.000 angereisten Fans prächtig und 96 hat gewonnen. Kleiner Wermutstropfen: wir saßen im Block der Gastgeber hinter dem Tor und die „guten“ Tore fielen auf der anderen Seite. Außerdem waren die meisten Zuschauer um uns herum natürlich nicht ganz so fröhlich über den Ausgang des Spiels. Sei’s drum, die Mannschaft der Heimatstadt mal vor so einer Kulisse erleben zu dürfen war toll.

Apropos Heimatstadt, ich merke immer mehr wie die 10 Jahre in Braunschweig in den Hintergrund rücken. Wenn mich hier jemand fragt, woher ich denn komme, antworte ich automatisch „Hannover“, obwohl ich dort schon seit 10 Jahre nicht mehr lebe. Am Anfang hier in Dänemark habe ich immer noch den Satz „Aber die letzten 10 Jahre ..“ nachgeschoben, doch das hatte zur Folge, dass ich umständlich erklären musste wo dieses Braunschweig eigentlich liegt. Zwei Erklärungen funktionieren manchmal: „bei Wolfsburg – dort wo die VWs herkommen“ oder „am Harzen (dän. für „der Harz“)“ denn Letzteres scheint ein beliebtes Winterurlaubsziel für Dänen zu sein. In den allermeisten Fällen hilft aber auch das nicht, also lass ich diesen Lebensabschnitt einfach unter den Tisch fallen.

Zwar waren die 10 Jahre in Braunschweig sicherlich eine schöne Zeit und es ist ein nettes Städtchen, aber – um ehrlich zu sein – ich vermisse weder dort zu wohnen noch „Events“ dort zu verpassen. Mittlerweile bin auch wieder mehr auf dem Laufenden was eigentlich gerade in Hannover passiert, auch wenn ich dort immer noch nicht mehr wohne. Jetzt wo Braunschweig nach zwei Jahren schon fast verblasst ist, frage ich mich wie das in 10 Jahren sein wird. Ich vermute aber, dass das – sollte ich noch einmal umziehen – mit Kopenhagen nicht so sein wird – hier passiert nämlich ab und zu mal was :mrgreen:

Die (Fussball-)Welt trauert um Robert Enke

Wie diverse Medien berichten, nahm sich Nationaltorwart und Hannover 96 Keeper gestern auf einer Bahnstrecke bei Neustadt a. Rbg. das Leben.

Fussballfans in Hannover, Braunschweig, Deutschland und darüber hinaus trauern um einen großartigen Sportler und sympathischen Menschen. Auch mir fehlen im Moment die Worte das angemessen zu kommentieren. Vorallem die Welle an Sympathien, die gerade durch Deutschland schwappt, ist bemerkenswert: allein der Kondolenzthread im Fans der Eintrach Braunschweig Fans (eigentlich lokaler Erzrivale von Hannover 96) ist zum Zeitpunkt dieses Artikels 13 Seiten lang. Das zeigt eben doch, dass es beim Fussball immer noch um ein Spiel und um Menschen geht, und diese ganzen Prügeleien und Hass-Parolen nichts mit Fussball, Fans oder den Vereinen zu tun haben.

Auch in Dänemark ist die Meldung angekommen. So schreibt politiken.dk:

Robert Enkes død har sendt chokbølger gennem tysk fodbold, men også uden for Tysklands grænser er man berørt over målmandens død.

Frei übersetzt: Robert Enkes Tod hat nicht nur den deutschen Fussball schockiert, sondern auch über Deutschlands Grenzen hinaus ist man vom Tod des Torwarts berührt.

Ich habe heute noch einmal extra meine rote 96 Jacke und den grünen Schal aus den Umzugskartons gekramt.