COP15: Der Klimagipfel hat begonnen

Die Welt schaut auf Kopenhagen! Nun, irgendwie nicht wirklich: hier ist heute Morgen so ein dichter Nebel, dass man keine 30 Meter weit schauen kann. Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen.

Ich wohne etwa 50 Meter vom Bella Center entfernt, also dem Ort wo die Konferenz stattfindet. Bereits am Freitag hatte man damit begonnen, die Strassen und Fusswege um das Center grosszügig mit Betonblöcken abzusichern. Randnotiz: einen Nachweis brauche ich zum Glück nicht um in meine Wohnung zu kommen, das hier ist nicht Heiligendamm.

Auch sonst ist das nicht Heiligendamm: ich habe heute Morgen einen Abstecher dorthin gemacht, um ein paar Fotos von den Installationen rund um das Center zu schiessen (aufgrund des Nebels war das aber nicht erfolgreich), und mich mich mit den Demonstraten zu unterhalten. Aber entweder war ich am falschen Eingang, oder der Klimagipfel interessiert niemanden ernsthaft: Nicht mal 100 Leute standen da, zurückgehalten von sagenhaften 10 Polizisten. Nur ein paar wenige Umweltorganisationen waren dort verteten (unter anderem der deutsche BUND).

Mal sehen, was das noch wird. Vielleicht wird das besser, wenn alle Barrack und Angie sehen wollen.

Telefonnummern in Dänemark

… haben keine Ortsvorwahl – jedenfalls keine, die mir bekannt ist. Irgendwie kann man nicht erkennen in welchem Ort oder Handynetz man anruft. Finde ich ungewohnt.

Ich komme drauf, weil mir grade das Facility Mangement ein Telefon auf den Tisch gestellt hat; nicht ohne sich zu entschuldigen, dass das solange gedauert hat. Die haben ein seltsames Verständnis von „lange“ hier 🙂

Eingezogen und willkommen in Akademia

Obwohl der Umzug noch ein paar Ueberraschungen (Dieser Post muss leider ohne Umlaute auskommen, ich habe keine deutsche Tastatur auftreiben koennen 😉 ) bereit hielt, habe ich es dank tatkraeftiger Unterstuetzung geschafft in meine Wohnung einzuziehen. Mein Vermieter ist komisch! Darueber schreibe ich mal mehr. Dafuer entschaedigt die tolle Wohnumgebung.

Der Empfang in der Universitaet war sehr herzlich und produktiv. Nach zwei Jahren bei VW war ich entseztz wie effektiv eine Einrichtung arbeiten kann: IT, Verwaltung, Facility Management und Kollegen waren tatsaechlich ueber mein Kommen informiert. Binnen 20 Minuten hatte ich einen Laptop, ein Buero, Zugangskarten und -schluessel fuer Alles und bekam eine Tour durchs Gebaude. Die haben hier einen Prozess fuer so etwas … doch im Gegensatz zum deutschen Autobauer funktioniert der tatsaechlich effizient.

Fuer Universitaetsinstitute noch viel ungewoehnlicher: man hat mir auch gleich etwas zu tun in die Hand gedrueckt: ich darf eine Uebung betreuen, die im Sommersemester stattfinden wird. Die mitlesenden Doktroanden werden jetzt sicherlich die Augen verdrehen – Arbeit! Arbeit! 😉 – doch man war so fair mir eine Uebung aufzudruecken, die auch etwas mit meinem geplanten Forschungsthema zu tun hat.

Ueber Daenemark und die Daenen gibt es natuerlich auch eine Menge zu berichten, ich habe schon ein paar Notizzettel voll 😀

Mentale Notiz an mich selbst: 9:15 Uhr ist zu frueh – ich war der Zweite im Institut

Biografen in Kopenhagen

Eben wollte ich aus Interesse mal nachschlagen, was es denn für große Kinos in Kopenhagen gibt: ob Programmkinos oder große Multiplextempel. Vielleicht gibt es da ja auch große Ketten wie in Deutschland …

Die Google Anfrage „cinemaxx kopenhagen“ lieferte hingegen nicht wie erwartet Forenbeiträge, wo sich Menschen über Kinos unterhalten, die ähnlich den Cinemaxx Kinos in Deutschland sind – nein, der erste Treffer war das „Cinemaxx København“, ein direkter Ableger des deutschen Unternehmens. Irgendwie enttäuschend unspektakulär.

Etwas witziger hingegen ist das dänische Wort für Kino: en biograf 😉

Wohnungssuche III

Ich habe eine Wohnung! 🙂 Das ist zwar schon ein paar Tage unter Dach und Fach, aber ich bin erst jetzt dazu gekommen, darüber etwas zu schreiben:

Geworden ist es ein Appartment in Ørestads, dem erst vor ein paar Jahren entstandenen neuesten Stadtteils Kopenhagens. Um der Wohnungsnot in der Stadt (das Mietniveau ist die Hölle!) etwas entgegen zu wirken, hat man dort auf grüner Wiese einen ganzen Stadtteil aus dem Boden gestampft, Metro und andere Infrastruktur gebaut und einen Wohn- oder Bürokomplex neben den Anderen gebaut. Wer Hannover kennt, der kann sich zum Vergleich in etwa den Kronsberg zu Zeiten der Expo 2000 vorstellen. Alles in allem eine nette Gegend aber noch etwas ohne Leben. Dafür sind aber nötigen Dinge in Fußreichweite und die Metro direkt vor der Tür – 7 Minuten bis ins Stadtzentrum.

Die Wohnung ist ein schöne 79m² großes Appartment mit einer offenen Küche (scheint für Dänemark typisch zu sein, hatten viele Wohnungen) mit Balkon, einem Badezimmer (sehr Dänemark untypisch mit eigener Duschzelle. Viele Wohnungen hatten eine am Waschbecken negebrachte Brause.) und ein geräumiges Schlafzimmer. Der Balkon ist zwar nach Süden, hat aber nicht den besten Ausblick der Stadt, und kein Meer in Sicht – na ja, Kompromisse gibt es überall, dafür ist eine große Mall in Fußreichweite.

Mitlerweile habe ich auch den Mietvertrag und die Kaution überwiesen, bleibt nur noch der Termin für die Schlüsselübergabe 🙂

Auf Wohnungssuche II

Was für ein Tag! Heute war der geplante Tag für Wohnungsbesichtigungen, doch beinahe wäre daraus nichts geworden:

Ich hatte mir von Deutschland aus Deutschland bei einer Maklerfirma mehrere Wohnungen online ausgesuch und für heute einen Besichtigungstermin vereinbart. Gleich zu Beginn des Treffens eröffnet für der Typ, dass die anderen Wohnungen bereits vermietet wären, er mir aber gerne diese Eine zeigen könnte. Seine Kollegin hätte mich eigentlich anrufen sollen – hat sie wohl vergessen. 👿

Die Wohnung, die er mir zeigt, ist eher mäßig: komisch gescnitten, kleine Küche, in die nicht einmal eine Waschmaschine passt (wer meine Braunschweiger Küche kennt weiß, dass ich mit dem Begriff „kleine Küche“ sehr umsichtig umgehen muss 😉 ), und das Bad gruselig. Das Wohnumfeld zwar ist „mittendrin“, man kann auf den zentralen Platz Kopenhagens schauen, allerdings scheint die Wohnung auch sonst niemand haben wollen:  sie steht leer und hinter der Eingangstür türmt sich ein Berg von Werbung – nicht sehr attraktiv.

Der sichtlich nervöse Maklerfuzzi telefoniert noch einmal mit seiner Kollegin, kann aber leider nichts mehr für mich tun, da die Firma nicht am Wochenende arbeiten will arbeitet. Er will sich aber auf jeden Fall noch einmal telefonisch bei mir melden. Evtl. kann mir sein Kollegen am Samstag noch zwei Wohnungen in der Nähe zeigen. Um es vorweg zu nehmen: der Bursche hat sich natürlich nicht noch einmal gemeldet

Jetzt war die Enttäuschund groß! Schließlich war ich dafür nach Kopenhagen gekommen. Was nun? Sightseeing? Nach hause fahren? Zum Glück hat das Hotel kostenloses WLAN (… und ich kann diesen Eintrag vom Notebook aus dem Hotel heraus schreiben 🙂 ), und ich konnte mich innerhalb von einer halben Stunde bei zwei (kostenpflichtigen) dänischen Wohnungsportalen anmelden und zwei Beischtigungen organisieren. Der eine Eigentümer war sogar so nett mich noch abends im Dunkeln in seine Wohnung zu lassen.

Jetzt stehen also noch zwei Wohnungen zur Auswahl: die Eine liegt 100m vom Strand entfernt, die Andere in der Nähe der Uni und eines großen Einkaufszentrums. Beide Wohnungen sind schön geschnitten und in neuen bzw. renovierten Gebäuden.

Ich werde erst einmal eine Nacht darüber schlafen, und morgen einen Anruf tätigen 🙂