Erlebniseinkauf oder Einkaufserlebnis!?

Eigentlich ist mir ja egal welches Namensschild auf meiner Kleidung klebt. Ich war nie jemand, der seine Unterhose bis zum Anschlag hochzog, nur damit damit jemand den Designer lesen konnte. Solange es halbwegs modisch aussieht, ist es absolut alltagstauglich. Überhaupt ist man in einer Arbeitsumgebung von 95% männlichen Nerds eher froh wenn der Gegenüber nach Deo – und nicht nach Schweiß – riecht. Doch für bestimmte Anlässe braucht man halt Kleidung, die über das Übliche Jeans & T-Shirt hinaus geht.

Dank meines letzten USA Besuchs, und des freundlichen Dollar Kurses, weiß ich weitestgehend welche der so genannten Marken mir gefällt. Leider fällt der Kaufrausch normalerweise im 25%-Mehrwertsteuer-Land Dänemark nicht ganz so üppig aus, Trotdem war ich heute zum ersten Mal im neu eröffneten „Flagship store“  – der mit dem Elch; gibt’s in Deutschland nicht, soll ich jemanden etwas schicken? 😉
Der ganze Laden ist parfümiert – was ich  recht angenehm finde. Weniger angenehm ist allerdings der völlige Verzicht auf Hinweisschilder. Diese hat man durch nette, junge und vor allem hübsche Mitarbeiter ersetzt, die zahlreich in den Gängen herum stehen. Leider sind diese aber nur dadurch von Kunden unterscheiden, dass sie vollständig Kleidung aus der Kollektion tragen; auf Namensschilder wurde verzichtet. Ich weiß nicht, wie oft ich irritiert ausgesehen habe, weil ich einer der „Kunden“ grüßte und mich ansprach. Eigentlich ist das hier in jedem Kaufhaus normal, nur normalerweise tragen die Leute Namensschilder.

Erschwerend kommt hinzu, dass der Laden fensterlos und fast komplett stockdunkel ist. Man muss also zwangsläufig jemanden fragen wo die Umkleidekabinen sind. Hat man sie gefunden, beginnt der irritierende Teil: dort stehen ernsthaft Mitarbeiter bereit, die einem Tasche und Mantel abnehmen und einem die Umkleide aufschließen (!). Scheinbar wird dort viel geklaut. Jedenfalls hat man nachgezählt, ob ich genauso viele Teile wieder mit heraus gebracht habe, wie ich anprobiert habe.

Insgesamt ein sehr surreales Erlebnis. Die Sachen in dem Laden sind zwar nicht ganz billig, aber ich habe da vielleicht Ware im Gesamtwert von 130€ gekauft. Der ganze Zirkus kann sich doch niemals rechnen!?