Fast direkt vor meiner Haustür gibt es hier einen kleinen Netto. Heißt zwar genauso wie sein deutscher Ableger, ist aber eine komplett andere Firma (für Dänemarkurlauber: der mit dem Hund). Der Laden ist zwar kleiner als ein deutscher ALDI, bietet aber auch irgendwie vom allem etwas an. Dieser Laden hat nun sein halbes Gemüse-, Fleisch- und Tiefkühlangebot auf Bio-Waren umgestellt. Und mit „umgestellt“ meine ich nicht, dass sie jetzt auch Bio-Waren anbieten – nein, ich meine „ersetzt“. Man hat jetzt also die Wahl Bio-Bananen oder eben keine Bananen zu kaufen. Gefühlt hat sich der Preisdurchschnitt insgesamt 10% nach oben bewegt. Aber ob man nun 2,50 € oder 2,75 € für einen Bund Bananen bezahlt, macht aus deutscher Sicht auch keinen riesigen Unterschied.
Hundert Meter weiter ist ein großes Einkaufszentrum mit einem der größten Supermärkte hier in der Region, wo man auch alles weiterhin nicht-Bio bekommt. Trotzdem kann ich bei dem Netto vorhersehen, wenn mal eine Lieferung verspätet kam – denn dann sind die Regale leer wie die meisten dänischen Inseln. Und eigentlich ist der Laden immer recht gut gefüllt – auch oder vielleicht gerade sonntags.
Unter „großem Supermarkt“ versteht man hier übrigens etwas ganz Anderes. Das ist weit entfernt von deutschem oder amerikanischem Größenwahn, wo wir einen real,- in jedem zweiten Stadtteil haben, könnte der hier eine ganze Stadt versorgen. Wenn an ich an deutsche Supermärkte zurück denke, stelle ich mir oft die Frage, ob man wirklich 80 Pizzasorten von fünf Herstellern braucht. Zehn Sorten von zwei Marken tun es auch.
Auch bezweifle ich, dass diese „1,2 – alles Bio“ Aktion in Deutschland funktionieren würde. Die Bananen sind trotzdem lecker.
Nachtrag: Beim Shopblogger geht es gerade um die Preise für Bio-Weihnachtsgefügel und -braten. Die Preise zahle ich hier schon für nicht-Bio Sachen – das ganze Jahr über 😉