Der qualmende Elch

Gestern Abend bin ich im The Moose gelandet, einer Bar in Downtown Kopenhagen. Was wohl ursprünglich mal ein Irish Pub werden sollte, ist jetzt eine Mischung aus Bar und Raucherkneipe. Raucherkneipe? Ja, es scheint trotz EU-Rauchverbots eine Sonderregelung in Dänemark zu geben, die unter bestimmten Umständen das Rauchen erlaubt. Im vorderen Barraum allerdings nur bis Mitternacht, dann – nach Aufforderung des Barkeepers – machten alle ihre Kippen aus, gingen raus oder trollten sich in den Hinterraum.
Der Hinterraum verdiente eigentlich nicht die Bezeichnung „Raum“, „dunkles Loch“ träfe es eher: ein fensterloser, schwach beleuchteter Raum, dessen Wände an manchen Stellen nicht von mit einem Edding gekrakelten Graffitti voll waren. In dem Loch standen etwa 5 Tische an denen sich etwa 40 Menschen dränkten und eine Zigarette nach der anderen rauchten. Sieht so etwa genußvolles Rauchen aus? Ich meine, wenn sie wenigstens Poker oder anderweitiges illegales Glücksspiel betrieben hätten. Zum Glück musste ich diesen Raum nur auf dem Weg zur Toilette durchqueren. Die Toilette verdiente eigentlich gar nicht diese Bezeichnung … ach egal, diese Beschreibung erspare ich Euch.

Nach zweitem Hinsehen erkannte man sogar, warum die Bar Der Elch hieß. Im Vorderraum war die gesamte Bar mit Comicbildern von Elchen verziert, die in der einen oder anderen Weise Geschlechtsverkehr mit Frauen haben. Dazu Werbung von billigem Bier.

Auch wenn sich diese Bar als groteske Erinnerung in mein Gehirn gebrannt hat, am ekelhaftesten war es dann doch einmal wieder die verrauchten Klamotten heute Morgen in die Waschmaschine zu werfen. Das ist man – Gott sei dank – gar nicht mehr gewöhnt.