Let’s start a nuclear war …

Nach diversen Facebook und Twitter Konversationen, will ich hier doch noch mal die Geschichte vom letzten Freitag im Zusammenhang wiedergeben:

Ein Kollege und Mitstudent hat mir angeboten mich auf eine Party mitzunehmen, seine Freundin arbeitete dort in der Garderode, und außerdem wollte er neue Clubs ausprobieren. Das ist in sofern nichts Ungewöhnliches, da in Kopenhagen jede Woche etwas anderes los ist, und es genügend Orte gibt, wo man sich als internationaler Student rumtrieben könnte, ohne dieselben Leute noch einmal zu Gesicht zu bekommen.

Also haben wir uns vom Hauptbahnhof aus in Richtung Rotlichtviertel (auch das ist nichts Ungewöhnliches, das Rotlichtviertel ist hier eher vergleichbar mit Hamburgs Reeperbahn und kein profanes “Bumsviertel”) aufgemacht, doch die Adresse (die er von einem Facebook Event abgeschrieben hat) endete in einem ehemaligen Industriegebiet: teilweise umfunktionierte Fabrikhallen und –barracken, durchkreuzt von einem Gewirr von Gassen. Scheinbar sind wir am Hintereingang gelandet, also rein in den nächsten Schuppen aus dem Musik dröhnt – und stehen mitten in einer Masse Menschen, von denen die meisten als Lesben bzw. Homosexuelle oder Drag Queens auszumachen sind  – wie, das überlasse ich der Fantasie des Lesers an dieser Stelle. Wir waren schon an der richtigen Adresse gelandet, doch dieses schillernde Treiben hätten man in diesem Viertel nicht erwartet

Gut, war jetzt nun nicht die Party, auf die ich gezielt gehen würde, aber auch mit Queer Folk kann man eine Menge Spaß haben – nicht im Übertragenen Sinne was mich angeht 😉 Allerdings muss man die durchaus stärker zur Schau gestellter Sexualität ertragen können: so viele hemmungslos knutschenden Pärchen sieht man in “normalen” Clubs eher selten, und es war etwas gewöhnungsbedürftig. Immerhin, wäre ich nicht überzeugter Hetero, waren dort wirklich ein paar “süße” Jungs (sofern ich das beurteilen kann 😉 ). Außerdem scheint mit der sexuellen Orientierung auch die Fähigkeit sich zu Musik zu bewegen zusammen zu hängen: wir mussten neidlos anerkennen, dass einige der “süßen” Burschen auch wirklich “süß” tanzen konnten.

Ich habe meinen Ausflug in das schwule liberale Nachtleben Kopenhagens aber trotzdem doch eher als einmalige Forschungsreise beendet, und bin zurück nach hause gefahren. Dem bleibt noch hinzuzufügen, dass man nachts auf dem Kopenhagener Hauptbahnhof ziemlich seltsame Dinge erleben kann – was aber nichts mit Queer Folk zu tun hat, und deshalb beizeiten einen eigenen Eintrag bekommt.

Ich hatte übrigens den ganzen Abend den Ohrwurm der Electric Six im Kopf, und für alle die, die es nicht verstanden und mir erboste Nachrichten geschickt haben (was für ein Schwulenhasser ich denn sei), hier noch mal das Video:

One thought on “Let’s start a nuclear war …

  1. Hihi,
    klingt ja nach ner interessanten Erfahrung.
    … und was das Treiben am Kopenhagener Hbf angeht (bei Nacht) da kann ich durchaus zustimmen, ist anders manchmal:-)

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