Rezepte, Apotheken und Krankenkassen

Das dänische Gesundheitswesen hat  seine Tücken. Ähnlich wie in Deutschland auch, muss man zuerst zu seinem Hausarzt gehen. Anders als in Deutschland bekommt man diesen in Dänemark aber bei der Anmeldung eines Wohnsitzes zugewiesen, und dieser ist auch auf der Sozialversicherungskarte eingetragen. Zum Glück kann ich meinem Hausarzt vom Wohnzimmer aus ins Wartezimmer schauen – Allgemeinärzte  sind hier sehr dicht vertreten. Fachärzte jedoch sind rar, und mein erster Termin ist im März; gut, das kennt man ja als Kassenpatient aus Deutschland auch 🙁 Immerhin hat mir mein Hausarzt schon mal ein Rezept ausgestellt. Dafür gibt es hier keine Krankenkassen, denn alle Bürger sind zwangsversichert über den dänischen Staat, der hier die Aufgabe der Krankenkassen erfüllt. Alles sehr zentralisiert.

Apotheken zu finden ist aber noch schwieriger: mehr oder weniger auch zentralisiert gibt es hier ca. eine pro Stadtteil. Dementsprechend überlaufen sind diese dann aber auch. Dänen sind übrigens total verliebt in diese kleinen Zettelautomaten, die einem Wartenummern geben, die man in Deutschland nur von Ämtern her kennt. Hier gibt es die aber auch in Banken, Apotheken, Postfilialen, Supermärkten usw. denn es kann schon mal vorkommen, dass in einer Apotheke 15 Leute vor einem warten.

Der größte Unterschied zu Deutschland ist aber, dass hier die Zuzahlung zu Medikamenten nicht gedeckelt ist d.h. man zahlt immer X% des Wertes – egal wie teuer was Medikament ist. Das ich aber 6000 Kronen (ca. 800 Euro) für einen Monat zahlen sollte, hat mich dann aber von den Socken gehauen. Die freundliche Dame hat mich aber aufgeklärt, dass ich einen Schritt vergessen habe: für Rezepte dieser Größenordnung muss zunächst ein Zuzahlungsbefreiungsantrag beim Sozail-/Gesundtheitsamt gestellt werden.

Also werde ich mir Morgen die nächste dänische Behörde ansehen (müssen).