Korea I

Es ist gerade 21:45 Uhr und ich liege platt und verschwitzt in meinem Hotelzimmer. Verschwitzt, weil ich nicht noch ein drittes Mal Duschen will, und platt, weil ich jetzt weiß wie schwierig es ist in Seoul Socken zu kaufen. Doch von vorne …

Mal wieder wurde ein Paper angenommen, mal wieder darf zu einer Konferenz um den Erdball geflogen werden. In diesem Fall stimmt das sogar, denn die diesjährige CIG findet in Seoul statt. Allerdings stand schon der Start unter keinem guten Omen, nachdem ich Freitagabend meinen Koffer gepackt und geschnürt hatte, fiel mir beim Ausdrucken der Tickets auf, dass der Flug erst am Montag geht – ohje, erste Zeichen von Demenz? Vielleicht war es auch nur die „Vorfreude“ auf 18 Stunden Flug!?

Denkste! Nachdem man zwei Stunden lang versucht hatte das Feuerlöschsystem im Frachtraum zu reparieren (natürlich NACHDEM alle Passagiere an Bord waren) liess der Captain nun verlauten, dass man aus Sicherhitsgründen nun alle Fracht und Gepäck ausladen und mit dem nächsten Flieger (also in 24 Stunden) nachschicken werde. Wem das nicht passe, der könne aussteigen.

Sechs Stunden später stand ich also im Terminal des Dobaier Flughafens und überlegte, wo ich eine schnöde Unterhose für Mittwoch her bekomme. Denn das Terminal des Flughafens von Dubai enthält irgendwie Filialen von allen Designermodeketten der westlichen Welt, doch keinen Laden in dem man etwas Brauchbares findet. Immerhin durfte wir auf dem zweiten Flug nach Seoul den Komfort des A380 geniessen. Gegenüber den popeligen Airbus Fliegern, die man sonst so innerhalb Europas zu Gesicht bekommt ist das der pure Luxus – und wir waren nur den der HolzEconomy Klasse. Kleine Anekdote am Rande: das Toilettenwasser in Dubai ist brüwarm. Kein Wunder bei 35 Grad Aussentemparatur um 1 Uhr morgens.

Wiederum acht Stunden später durfte ich endlich einem jungen Koreaner von der Airline verklickern, warum ihm jemand aus Kopenhagen ein Formular mit meinem Namen geschickt hatte. Ich hoffe, er hat das alles verstanden, dass er bitte meinen Koffer morgen Abend in mein Hotel bringen lassen soll. Mit dem Englisch der jungen Menschen ist das hier lieder nicht so ganz her wie in Skandinavien. Auch der Taxifahrer sprach nur bruchstückhaft Englisch, denn er sprach die zwei Stunden (!) lange Fahrt vom flughafen durch die Rushhour von Seoul kein Wort mit uns. Rush Hour ist vielleicht der falsch Begriff, auch um diese Zeit ist auf den Strassen immer noch die Hölle los. Jedenfalls scheint mir die Luftfeuchtigkeit identisch.

Zum Glück liegt unser Hotel mitten in Dwontown Seoul, und der Portier verstand men Anliegen nach frischer unterwäsche und wies mir den Zeit zur nächsten Mall. Eine Stunde sollte sie noch geöffnet sein. Leider hat man sich aber wohl das Konzept vom flughafen Dubai abgeschaut, und eine Mall nur mit leinen Designer-Boutiken gefüllt. Meine Suche nach der koreanischen Version von C&A blieb jedenfalls erfolglos. Immerhin fand ich einen jungen Verkäufer, er sich zwar wunderte warum ich nur genau ein T-Shirt kaufen wollte, mir aber dennoch den Weg zu einem Laden beschreiben konnte, der Socken verkauft. Scheinbar wird hier beides zusammen nicht so häufig verkauft. In diesem Laden sprach allerdings niemand Englisch, allerdings lachte sich die Verkäuferin (optisch ca. 17 Jahre alt) kringelig, als ich nur Medium Sized Socken kaufen wollte. Resigniert brachte ich das Paar zurück und nahm Eines vom „Large“ Ständer, das war scheinbar das Richtige.

Also hoffe ich jetzt mal, dass mein Koffer morgen bei mir ankommt. Jedenfalls weiß ich jetzt, worauf es beim Sockenkauf in Korea ankommt: immer schön Verbeugen beim „Hallo“, „Danke“ und „Auf Wiedersehen“ sagen. Und das bei einem Rheumakranken wie mir …

2 thoughts on “Korea I

  1. Hi Lighty, das ist ja echt abenteuerlich…
    Und ich will garnicht wissen, warum Du weißt, das das Toilettenwasser in Dubai so warm ist… hrhrhr
    Ich drücke die Daumen das der Koffer ankommt!!!
    Viele Grüße und weiter spannende Erfahrungen
    Kubi

    1. Haha, ich wusste, dass die Frage kommt! 🙂 Die Antwort ist vermutlich, dass die im Gegensatz zum restlichen Wasser die Toilettenspülung nicht gekühlt ist, und damit einfach so aus der Leitung von draußen kommt. Und das ist in einer Wüstenstadt dann so brühwarm, dass Du es schon merkst wenn Du nur ein normales Geschäft verrichtest.

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