Reisebericht Nr. 3: die „Invasion“ der Deutschen

Bootstour Kopenhagen
Tobias im Palmenhaus

Drachenturm der Börse
Nachdem ich schon einer nicht näher genannten Mutter (die anonym bleiben möchte) darauf hingewiesen wurde, dass hier ja noch ein Reisebericht fehlt, liefere ich den hiermit nach.

Am Pfingstwochenende hatte ich Besuch von meiner Familie. Auch wenn es der Posttitel vermuten lässt – soviel Familie habe ich auch wieder nicht. Jedoch beginnt gerade die Saison in Kopenhagen, und unter „Touristen“ versteht man hier vor allem Deutsche: es gibt kaum eine Ecke, kein Laden, wo nicht Deutsch gesprochen wird. Viele Studenten sind als Saisonarbeitskräfte hier herauf gekommen und arbeiten als Kellner oder Tour Guides. Fast schon ein wenig surreal und es führt manchmal zu witzigen Situationen: wenn man versucht mit einer Kellnerin zu kommunizieren, die nur spärlich Englisch spricht und irgendwann dahinter kommt, dass ihr Deutsch wahrscheinlich besser ist, macht dass die Kommunikation wesentlich einfacher.

Was gab es diesmal Spannendes zu sehen? Highlight war meiner Meinung nach die Bootstour, die vom Nyhavn startete und kreuz und quer durch Kopenhagen führt. Da die Stadt von vielen Kanälen durchzogen ist sieht man viele Ecken, von denen man noch nie gehört hat. Auch für mich sehr interessant. Man muss sich aber darauf einstellen, dass eine Bootstour über die Ostsee recht windig sein kann. Wir werden das evtl. auch für die CIG im August anbieten.

Was sonst noch Erwähnenswertes auf dem Programm stand: das Palmen- und Orchideenhaus des Botanischen Gartens hatte diesmal geöffnet. Ich habe ja keine Ahnung von Botanik, aber die Anzahl und Qualität der verschiedenen Arten, die sie dort Ausstellen, war beeindruckend.

Auffällig am Rande war aber, dass Pfingsten ein weiterer Anlass für die Dänen zu sein scheint überall ihre Nationalflagge zu hissen; allerdings tun sie das sowieso ständig. Auf dem Bild zu sehen ist die Kopenhagener Börse. Deren Turm windet sich aus den Schwänzen von vier Drachen in den Himmel. An der Spitze befinden sich drei Kronen, die die Wirtschaftsunion Dänemark, Schweden und Norwegen repräsentieren.

Apropos Pfingsten: die Öffnungszeiten an Feiertagen hier verstehe wer will. Eine Läden hatten auf wie an jedem Montag, andere hatten verkürzte Öffnungszeiten und wiederum andere hatten gar nicht auf.

Der erste kleine Reisebericht

"Ersatzmeerjungfrau", das Original steht auf der Expo 2010 in Shanghai
Rosenborg Slotet

Beweisfoto 😉

Ich habe einen  eine Gewinnerin! Vergeben wurde nichts Geringeres als der „1st Visitor award“. Silvia war am Wochenende bei mir zu Besuch, und kam als Erste in den Genuss des Grundpakets „Sight seeing in Copenhagen“. Ich nutze die Gelegenheit hier im Blog ein paar Sehenswürdigkeiten vorzustellen

Das bekannteste Wahrzeichen Kopenhagens ist sicherlich die Figur der kleinen Meerjungfrau aus H.C. Andersens gleichnamigen Roman. Leider ist die Gute bis Dezember diesen Jahres auf Auslandsbesuch auf die Expo in Shanghai geschwommen. Anstelle der echten Statue hat man eine Videoleinwand aufgestellt, die das Livebild aus China zeigt. Normalerweise wird dort die Statue bestaunt, aber aufgrund der Zeitverschiebung war aber natülich gerade Nacht in Asien. Die Ausstellung war geschlossen, und auf der Leinwand nur eine dunkle Silhouette zu erkennen ist. Außerdem ließen sich die Bauarbeiter mit ihrer Frickelei soviel Zeit, dass wir einfach nicht länger auf ein „kranfreies“ Motiv warten wollten. Sei’s drum, schon einmal der erste Grund für einen weiteren Besuch 😉

In Sichtweite liegen außerdem das Kastell, das neue Opernhaus sowie Schloss Amalienborg, die Winterresidenz der dänischen Königsfamilie, sowie die Frederiks Kirke.

Etwa 20 Minuten zu Fuß davon entfernt liegen gleich drei große Parks: der botanische Garten, der Park des Kunstmuseums sowie  der königliche bzw. Rosengarten, besser bekannt als Rosenborg Slot („Schloss Rosenborg“). Letztere ist wohl der bekannteste Park Kopenhagens, und daher ist dort auch das „Beweisfoto“ entstanden (auch wenn jahreszeitlich bedingt auf den Fotos nur Tulpen zu sehen sind).

Parks gibt es aber noch viele weitere. Der Größte davon ist der öffentliche Park (Fælledparken), an dem am 1. Mai die Kundgebungen und ein Festival stattfand. Trotz Temperaturen um die 10 Grad, Nieselregen und heftigem Wind, waren dort Tausende Kopenhagener anzutreffen. Das Ausmaß des Festivals lässt sich auf dem Bild nur erahnen.

Auch bekannt ist sicherlich der Nyhavn („Neuer Hafen“), früher Anlegestelle für Handelsschiffe, heute die wohl meistbesuchte Flaniermeile Kopenhagens. Dort findet man eine Menge Cafés und Bars, die aber vor allem von Touristen besucht werden.

Ursprünglich wollten wir auch noch ins Tivoli, aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Direkt angrenzend befindet sich aber das Kopenhagener Rathaus, das ich ja schon einmal besuchen durfte.

Das war ja nun die Feuertaufe für meine Fähigkeiten als Touristenführer und Gastgeber. Aber da auf dem Feedbackformular „komme gerne wieder!“ angekreuzt wurde, bin ich frohen Mutes. Natürlich haben wir uns nicht nur Parks und Denkmäler angesehen, aber Tipps für das Nachtleben in Kopenhagen sammele ich lieber für einen eigenen Post.

Bis zum nächsten Mal! 😉

Fotos: S. Käs

Frederiks Kirke
Nyhavn
Kopenhagener Rathaus
Kopenhagener Rathaus

1. Mai 2010 im Fælledparken