PhD Thesis submitted / Doktorarbeit abgegeben

(English Version below)

Im letzten halben Jahr ist etwas still geworden hier im Blog. Das lag vor allem daran, dass ich mich auf das Schreiben meiner Doktorarbeit konzentriert habe. Zum Glück konnte ich sie zeitgemäß  einreichen, und die (nicht finale) Version stelle ich hier nun interessierten Lesern zur Verfügung.

It’s been a while since I posted here. The main reason is the time consumed by writing a doctoral thesis. Nevertheless, I was able to submit in time and uploaded the preliminary version to whoever it may interest.

Update: here’s the final version: Modelling and Generating Strategy Game Mechanics

 

Evolving Card Sets Towards Balancing Dominion

In this paper we use the popular card game
Dominion as a complex test-bed for the generation of interesting
and balanced game rules. Dominion is a trading-card-like game
where each card type represents a different game mechanic.
Each playthrough only features ten different cards, the selection
of which can form a new game each time. We compare and
analyse three different agents that are capable of playing
Dominion on different skill levels and use three different
fitness functions to generate balanced card sets. Results reveal
that there are particular cards of the game that lead to
balanced games independently of player skill and behaviour.
The approach taken could be used to balance other games with
decomposable game mechanics

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Spicing up map generation

We describe a search-based map generator for the classic
real-time strategy game Dune 2. The generator is capable of creating
playable maps in seconds, which can be used with a partial recreation of
Dune 2 that has been implemented using the Strategy Game Description
Language. Map genotypes are represented as low-resolution matrices,
which are then converted to higher-resolution maps through a stochastic
process involving cellular automata. Map phenotypes are evaluated using
a set of heuristics based on the gameplay requirements of Dune 2.

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Korea III – Macht’s gut, und danke für den Fisch!

Nach Tagen der Konferenz hatte ich noch Zeit in mein Touristen-Outfit zu schlüpfen und ein wenig die Stadt zu erkunden. Wobei es „wenig“ ziemlich genau trifft: die Stadt ist so riesig, dass man eine Stunde mit der Metro durch die Gegend fahren kann, ohne das Dichte an Wolkenkratzern abnimmt. Der Strom an Menschen ist schier unendlich. Leider kann man mit diesen wenig bis gar nicht kommunizieren, da es kaum jemanden zu geben scheint, der flüssig Englisch spricht. Da bleibt nur wieder auf die bewährte „Hand & Fuß“ Methode zurück zu greifen. Und dabei laufen dort so viele hübsche Koreanerinnen herum – Moment, ich schweife ab.

Auf dem Pflichtprogramm stehen diverse Paläste, Tempel und Museen, und ganz mutige wagen sich auf einen der vielen Gassenmärkte oder in ein einheimisches Restaurant. Das koreanische Essen und ich werden aber ganz sicher keine Freunde mehr werden: entweder gibt es etwas mit Kohl (bzw. „kimchi“), was erbärmlich schmeckt, oder etwas, was fünf Minuten vorher noch gelebt hat. Das hat uns in einem Fischimbiß allerdings das Übersetzen der Karte erspart: einfach auf das schwimmende Vieh im Wassertank gezeigt und schwubs war es in der Küche verschwunden. Wer sich mit solcherlei Experimenten nicht befassen will, drückt sich einfach in einer der diversen westlichen Starbucks, Pizza Huts etc. herum, die es dort in Massen gibt und von Massen bevölkert werden. Die gleiche Ernüchterung setzt bei den Malls ein: es werden die gleichen Waren wie in Europa verkauft- zu den gleichen Preisen. Wer günstig shoppen will muss wohl nach China fahren; aber wer weiß, was er dort bekommt. Witzige Randnotiz: sämtliche Geräte, Metrozügige, automatische Schiebetühren, Aufzüge, Treppenlifte etc. spielen lustige Melodien ab wenn man sie benutzt.

Das eigentliche Highlight der letzten Tage war allerdings ein Trip in die entmilitarisierte Zone (DMZ) zwischen Nord- und Südkorea. Zumindest im Süden hat man die von der NNSC kontrollierte Zone zur Touristenattraktion ausgebaut: neben großzügigen Aussichtsplattformen hat man mitten in die Zone einen kleinen Freizeitpark für die Kinder gebaut. Ein Dorf weiter steht die 2002 entstandene Dorasan Station, die allerdings noch nie benutzt wurde. Eine große moderne Halle liegt dort wie ein Flughafenterminal. Neben dran die Gleisanlage, bereit den Betrieb morgen aufzunehmen. Jedoch wird die Station nur von der Militärpolizei und den gelegentlich herein strömenden Touristen bevölkert. Zugfahrten in den Norden waren geplant, jedoch hat die Regierung in Pjöngjang spontan ihre Meinung geändert. Es gibt allerdings einen Fabrikkomplex im Norden der DMZ, der von südkoreanischen Firmen erbaut wurde. Dorthin fährt zwei Mal pro Tag ein Auto/Zug um Waren abzuholen/bringen. Die Arbeiter sind Nordkoreaner, weil billiger: sie erhalten 100$ Lohn im Monat, von denen die Regierung in Pjöngjang 30$ als Steuer einbehält. Die Armen schuften, die Reichen feiern.

Höhepunkt war die Besichtigung des 3. Infiltrationstunnel auf südkoreanischer Seite: alle paar Jahre buddeln Kim-Jong’s soldaten wohl einen Schacht in Richtung Seoul um den Süden auf die Nerven zu gehen. Jedenfalls kann man einen dieser Schächte besichtigen, d.h. man krabbelt erst 300m unter die Erde, und dann noch einmal 200m unter tropfendem Wasser in 1,60m hohen Schächten. Danach bekommt man ein Dokumentarfilmchen und Musem gezeigt, dass man gelinde gesagt als „voreingenommen“ bezeichnen darf: Südkorea und die DMZ sind mit blühenden Blumen und Wildtieren dargestellt, der Norden jedoch nur mit roten Warnschildern. Anhand dieses Motives kann sich jeder selbst ausmalen wie diese Austellung aufgebaut ist. Natürlich ist ist Nordkorea ein sehr aggressiv und abgeschottetes Land, aber die Darstellung erinnerte doch stark an den „Klassenfeind“ aus den 80ern.

Trotz der käsigen Touristenfalle und der Propaganda ist die Tour jedoch ein ziemliches Highlight das Einblicke in das abgeschottete Land Nordkorea gibt: auf der einen Seite des Flusses die Megastadt Seoul, auf der anderen Seite: nichts. Nur gerodete Wälder und verfallene Dörfer. Gruseltrip mit Bildern von zerbombten Straßen und Minen am Wegesrand inklusive. So ungefähr muss wohl Mauertourismus ausgesehen haben. Nur das man den Nordkoreanern nicht zuwinken kann.

Korea II

An Tagen, an denen als erstes die Toilette abstürzt und rebootet werden möchte, fragt man sich was noch kommen möge. Immerhin habe ich meinen Koffer wieder – aber auf den letzten Drücker und nachdem ich den Portier drei Mal bei Emirates hab anrufen lassen. Ich hab mich noch nie so über den Anblick eines Rasierers gefreut.

Das allein wäre mir eigentlich keinen neuen Blogartikel wert, doch heute hatten wir auf der Konferenz einen prominenten Gast: XellOs bzw.  Seo Ji Hoon. Kennt ihr nicht? In Korea rasten hier Teenie-Mädchen für ihn aus, und das nur, weil er einer der bekanntesten professionellen Starcraft Spieler hier ist – quasi der David Beckham des eSports in Korea. Wer jetzt immer noch nicht kreischend in Ohnmacht gefallen ist, kann sich die sehr interessante Dokumentation von National Geographic ansehen:

[youtube]Kc0Pgm8lWRw[/youtube]

Bei uns war er allerdings etwas unterfordert, er musste sich lediglich ein paar Konferenzteilnehmern stellen, was sich aber als keine Herausforderung erwies. Die Frage-Antwort-Stunde danach war allerdings sehr aufschlussreich: 10-12 Stunden Training pro Tag sind keine Seltenheit. Dazu, ihn gegen eine unserer Bots aus der Startcraft AI Competition spielen zu lassen, sind wir leider nicht mehr gekommen, aber darüber schreibe ich die Tage etwas.

Korea I

Es ist gerade 21:45 Uhr und ich liege platt und verschwitzt in meinem Hotelzimmer. Verschwitzt, weil ich nicht noch ein drittes Mal Duschen will, und platt, weil ich jetzt weiß wie schwierig es ist in Seoul Socken zu kaufen. Doch von vorne …

Mal wieder wurde ein Paper angenommen, mal wieder darf zu einer Konferenz um den Erdball geflogen werden. In diesem Fall stimmt das sogar, denn die diesjährige CIG findet in Seoul statt. Allerdings stand schon der Start unter keinem guten Omen, nachdem ich Freitagabend meinen Koffer gepackt und geschnürt hatte, fiel mir beim Ausdrucken der Tickets auf, dass der Flug erst am Montag geht – ohje, erste Zeichen von Demenz? Vielleicht war es auch nur die „Vorfreude“ auf 18 Stunden Flug!?

Denkste! Nachdem man zwei Stunden lang versucht hatte das Feuerlöschsystem im Frachtraum zu reparieren (natürlich NACHDEM alle Passagiere an Bord waren) liess der Captain nun verlauten, dass man aus Sicherhitsgründen nun alle Fracht und Gepäck ausladen und mit dem nächsten Flieger (also in 24 Stunden) nachschicken werde. Wem das nicht passe, der könne aussteigen.

Sechs Stunden später stand ich also im Terminal des Dobaier Flughafens und überlegte, wo ich eine schnöde Unterhose für Mittwoch her bekomme. Denn das Terminal des Flughafens von Dubai enthält irgendwie Filialen von allen Designermodeketten der westlichen Welt, doch keinen Laden in dem man etwas Brauchbares findet. Immerhin durfte wir auf dem zweiten Flug nach Seoul den Komfort des A380 geniessen. Gegenüber den popeligen Airbus Fliegern, die man sonst so innerhalb Europas zu Gesicht bekommt ist das der pure Luxus – und wir waren nur den der HolzEconomy Klasse. Kleine Anekdote am Rande: das Toilettenwasser in Dubai ist brüwarm. Kein Wunder bei 35 Grad Aussentemparatur um 1 Uhr morgens.

Wiederum acht Stunden später durfte ich endlich einem jungen Koreaner von der Airline verklickern, warum ihm jemand aus Kopenhagen ein Formular mit meinem Namen geschickt hatte. Ich hoffe, er hat das alles verstanden, dass er bitte meinen Koffer morgen Abend in mein Hotel bringen lassen soll. Mit dem Englisch der jungen Menschen ist das hier lieder nicht so ganz her wie in Skandinavien. Auch der Taxifahrer sprach nur bruchstückhaft Englisch, denn er sprach die zwei Stunden (!) lange Fahrt vom flughafen durch die Rushhour von Seoul kein Wort mit uns. Rush Hour ist vielleicht der falsch Begriff, auch um diese Zeit ist auf den Strassen immer noch die Hölle los. Jedenfalls scheint mir die Luftfeuchtigkeit identisch.

Zum Glück liegt unser Hotel mitten in Dwontown Seoul, und der Portier verstand men Anliegen nach frischer unterwäsche und wies mir den Zeit zur nächsten Mall. Eine Stunde sollte sie noch geöffnet sein. Leider hat man sich aber wohl das Konzept vom flughafen Dubai abgeschaut, und eine Mall nur mit leinen Designer-Boutiken gefüllt. Meine Suche nach der koreanischen Version von C&A blieb jedenfalls erfolglos. Immerhin fand ich einen jungen Verkäufer, er sich zwar wunderte warum ich nur genau ein T-Shirt kaufen wollte, mir aber dennoch den Weg zu einem Laden beschreiben konnte, der Socken verkauft. Scheinbar wird hier beides zusammen nicht so häufig verkauft. In diesem Laden sprach allerdings niemand Englisch, allerdings lachte sich die Verkäuferin (optisch ca. 17 Jahre alt) kringelig, als ich nur Medium Sized Socken kaufen wollte. Resigniert brachte ich das Paar zurück und nahm Eines vom „Large“ Ständer, das war scheinbar das Richtige.

Also hoffe ich jetzt mal, dass mein Koffer morgen bei mir ankommt. Jedenfalls weiß ich jetzt, worauf es beim Sockenkauf in Korea ankommt: immer schön Verbeugen beim „Hallo“, „Danke“ und „Auf Wiedersehen“ sagen. Und das bei einem Rheumakranken wie mir …

RockWars

Lange war es still hier im Blog. Der Grund war, dass ich beruflich sehr ausgelastet war und bin. Nachdem ich meine Midterm Verteidigung (so etwas wie die Zulassung zur Doktorarbeit) hinter mich gebracht habe, waren wir damit beschäftigt einen aktuellen Forschungsansatz so auszubauen, dass er auch von Menschen spielbar ist.

Und zwar gibt es jetzt Wissenschaft zum Anfassen und mitspielen! 🙂 Wir sammeln Daten darüber, wie Menschen Strategiespiele spielen. Wenn Du uns helfen möchtest, nimm an unserem Experiment teil: http://game.itu.dk/sgdl/index.php?lang=de

Das Ganze sollte nicht mehr als 10-15 Minuten in Anspruch nehmen.

Vielen Dank!

Alles weitere befindet sich auf der Webseite.

Evo* 2011

Komme gerade von einer Woche Italien wieder; genauer gesagt Turin. Italien ist vermutlich sehr schön, nur leider habe ich nicht wirklich viel davon sehen können. Die meiste Zeit bin ich zwischen Konferenzzentrum, Hotel und Bars (Social events!) hin- und her-gependelt. Gerade wenn man mit Iren unterwegs ist, sollte man sehr trinkfest sein.

Die Konferenz selbst war eher mau, nur wenig mit Spielen dort, und der Rest war teilweise so mies, dass man sich fragte, wie man daraus ein Paper hat machen können. Ich habe auch ein Paper vorgestellt, das zwar nominiert war, aber leider keinen Preis gewonnen hat. Na ja, vielleicht beim nächsten Mal 🙂

Nach ein bisschen Sightseeing am Samstag, und einem unfreiwilligen Aufenthalt von vier Stunden in Frankfurt bin ich nun endlich wieder zu hause – ich will einfach nur schlafen. But there is science to be done! 😉

Nächstes Jahr ist die Veranstaltung in Málaga – ich glaube, da sende ich dann auch irgend einen Unsinn nur um nach Spanien zu fliegen! 8)